Die Pläne für die Bebauung des Geländes der ehemaligen Konrad-Lorenz-Schule (KLS) und des alten Krankenhauses in der Hattsteiner Allee in Usingen: Wann geht es los? Kommt...
. USINGEN (dha). Der Hochtaunuskreis hat mit der Projektverwaltungsgesellschaft Horn 4 GmbH aus Kelkheim den Kaufvertrag für das Gelände der ehemaligen Konrad-Lorenz-Schule (KLS) und des alten Krankenhauses in der Hattsteiner Allee abgeschlossen. Da die Stadt Usingen ein Mitspracherecht darüber hat, wie die Bebauung einmal aussehen soll und wie viel von dem Wohnraum bezahlbarer sein wird, soll ein städtebaulicher Vertrag mit dem Investor unterzeichnet werden. Beide Areale, auch als die Filetstücke im Zentrum der Stadt bezeichnet, bilden zwar mehr oder weniger ein Baugebiet, sind aber in zwei Teilbereiche aufgegliedert und werden somit unabhängig voneinander entwickelt.
Einen Rahmenplan für die Bebauung beider Areale hatten die Usinger Architekten Rainhard und Peter Sticherling in einer öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Verkehr, Bauen und Stadtentwicklung (VBS) im November 2015 vorgestellt. Es sei, so Rainhard Sticherling, ein Dreistufenplan mit verschiedenen Abschnitten gewesen. An diesen Rahmenplan habe sich der Investor zwar nicht gehalten, doch was da nun geplant ist, sei akzeptabel und sehe aus städtebaulicher Sicht ordentlich aus. Ein Glück, so Rainhard Sticherling weiter, dass man einen Investor gefunden habe, bei dem das Gesamtprojekt in einer Hand bleibe. Schon 2012 hatte die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, für beide Areale eine Wohnbebauung zu schaffen. Die Architekten Sticherling bekamen den Auftrag, die dafür notwendige städtebauliche Planungsgrundlage zu erarbeiten. Der von den von den Usinger Architekten erstellte Rahmenplan sollte auch als Basis für die Investorenausschreibung dienen, die vom Hochtaunuskreis als Eigentümer der Areale ausging. 14 Interessenten hatten sich Anfang 2018 gemeldet und reichten ihre Angebote für die Wohnbebauung "Südliche Hattsteiner Allee" ein. Eine wichtige Maßgabe war es, bezahlbaren Wohnraum für eine Netto-Kaltmiete von acht Euro pro Quadratmeter zu schaffen. Aber auch auf weitere wirtschaftliche Fragestellungen und städtebauliche Anforderungen hat man Wert gelegt. Schließlich gaben von den 14 Interessenten Mitte Dezember 2018 vier Investoren ein verbindliches Gebot ab. Der Zuschlag, die beiden städtebaulichen Filetstücke zu bebauen, wurde im März 2019 an die Projektverwaltungsgesellschaft Horn 4 GmbH erteilt. Vonseiten des Hochtaunuskreises hieß es damals, entscheidend für die Auftragsvergabe seien der urbane Charakter der Bebauung und die großzügige Flächengestaltung gewesen. Investor Günter Horn, der auch in der genannten Bauausschusssitzung das Projekt vorstellte, betonte, dass man in das Grundstück 7,3 Millionen Euro investiere.
Das Architekturbüro "Monogruen" in Oberursel hatte im Auftrag der Projektverwaltungsgesellschaft einen ersten Bebauungsplanentwurf vorgestellt, aus einer Mischung aus 33 Reihenhäusern mit 200 Quadratmetern Wohnfläche und 145 Mehrfamilienhäusern mit 177 Wohneinheiten in zwei- bis dreigeschossigen Wohnungsbauten. Die Wohnungen sollen 60 bis 120 Quadratmeter groß und barrierefrei sein. Die Reihenhäuser entlang der Pestalozzistraße sind als "Pendant" (Gegenstück) zu den bestehenden Einfamilienhäusern links der Einbahnstraße vorgesehen. Dahinter schließen sich laut Plan zwei- bis dreigeschossige Wohnbauten an.
Für Wohnungsbauten, auch mit "bezahlbarem Wohnraum", ist das Gelände des ehemaligen Krankenhauses geplant. Auf der Rückseite des Areals sollen vier Reihenhäuser entstehen, die einen Übergang zur angrenzenden Bebauung schaffen sollen. Das Gelände umfasst insgesamt etwa 29 600 Quadratmeter, auf denen für die Mehrfamilienhäuser zwei bis drei Voll- plus Staffelgeschosse sowie für die Reihenhäuser zwei Vollgeschosse plus Staffelgeschosse geplant sind.
Noch gibt es keinen Zeitplan für die Bebauung und es steht bis dato auch nicht fest, wann die ehemalige Hessenklinik abgerissen wird.