Der BUND Wehrheim hat am Oberloh den Erdbeerbauern Maximilian Reuhl getroffen und sich mit ihm über die Produktion unterhalten.
. WEHRHEIM. (cju). Maximilian Reuhl aus Münzenberg in der Wetterau ist derjenige, der hinter der Marke "Wetterauer Früchtchen" steht. Erdbeeren, Himbeeren und Spargel baut er an und bietet die Erdbeeren auch zum Selbstpflücken an. Das ist etwas preiswerter, als wenn die bereits gepflückten Beeren gekauft werden und macht vor allem Kindern sehr viel Spaß, weshalb das Geschäftsmodell gut ankommt.
Was hinter den roten Früchtchen steckt und wie es mit der Nachhaltigkeit aussieht, das wollte der BUND Wehrheim wissen und verabredete sich mit Reuhl am Wehrheimer Erdbeerfeld gegenüber der Sportanlage Oberloh. Dabei zeigte sich Reuhl nicht nur gut vorbereitet, sondern durchaus auch auskunftsbereit, was den Standort im Apfeldorf angeht.
Erdbeeren brauchen eine bestimmte Bodensorte, sonst gedeihen sie nicht. Eine Erdbeerpflanzung in Wehrheim sei deshalb durchaus ein Risiko gewesen, doch der Erfolg gebe ihm Recht, berichtete Reuhl.
Reuhl hat Verwandte im Apfeldorf und arbeitet mit Landwirten aus der Region zusammen, wenn es um das Aufbringen und Einbringen der Pflanzen geht. So wird eine Polyäthylenfolie aufgebracht, die die Pflanzen schützt und die sortenrein wiederverwendet werden kann. Auf einen Meter stehen etwa drei Pflanzen.
Nur bei Bedarf spritzen
Die Erdbeerfelder sind begehbar und Reuhl arbeitet schon viele Jahre mit den gleichen Facharbeitern, die sich um die Ernte kümmern.
Dem Vorschlag des BUND, es doch mit Bio-Anbau zu probieren, kam Reuhl auf halbem Weg entgegen. Er sei durchaus bereit, auch Bio-Erdbeeren anzubauen, fürchte aber möglichen Ernteausfall und zu hohe Kosten, die er nicht so einfach an den Endverbraucher abwälzen könne. Mit der jetzt getroffenen Vereinbarung, dass Pferdedung aufgebracht werde und die Pflanzen nur bei Bedarf gespritzt werden, seien die Vorschriften insgesamt eingehalten worden und er sehe sich und seine Erzeugnisse auf der sicheren Seite. Biobauer Paul Erich Etzel und seine Frau teilten ihre Erfahrungen mit: Der Ertrag nach den Richtlinien von Bioland falle zwar um etwa fünf Prozent geringer aus, könne dafür aber mit etwas höheren Preisen kompensiert werden. Die Erdbeeren wurden in diesem Jahr nur einmal gespritzt und die Bewässerung erfolgt über ein Wasserfass sowie den Regen von oben, auf den auch die "Wetterauer Früchtchen" angewiesen sind.
Reuhl berichtete den BUND-Mitglieder, dass das Erdbeerfeld in Wehrheim noch etwa zwei Wochen zum Selbsternten geöffnet sein wird. Danach gibt es nur noch die Verkaufshäuschen, wo frische Erdbeeren von anderen Erdbeerfeldern der "Wetterauer Früchtchen" angeboten werden.
Kurze Transportwege
Die BUND-Mitglieder waren sehr zufrieden mit den Ausführungen und freuten sich, dass auch die Erdbeeren die im Supermarkt in Wehrheim angeboten werden, vom Wehrheimer Erdbeerfeld stammen. "Damit wird jede Menge CO2 gespart und es ist nachhaltig", so Cordula Nentwig vom BUND. Und nach dem Gespräch mit Maximilian Reuhl gingen alle noch einige Meter über das Feld und konnten nach Belieben von den leckeren Erdbeeren naschen.