Duo "La Vigna" fasziniert in Wehrheim

Theresia und Christian Stahl konzertieren als Duo La Vigna am Sonntagabend in der evangelischen Kirche in Wehrheim. Foto: Christina Jung
© Christina Jung

Das Duo "La Vigna" mit Theresia und Christian Stahl (Flöte und Laute) führte die Reihe der Konzerte in der evangelischen Kirche in Wehrheim fort.

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. WEHRHEIM. (cju). Ein mutiger Schritt, der durch sehr guten Besuch belohnt wurde: Am Sonntagabend hat Regine Strasburger mit ihrem Team wieder zu einem der beliebten Konzerte in die evangelische Kirche eingeladen. Auf Abstand und mit Masken saßen die Besucher im Gotteshaus und freuten sich auf das Konzert, welches bereits im April über die Bühne hatte gehen sollen. Das vortragende Duo "La Vigna" zeigte sich gut vorbereitet und so wurde es ein Konzertgenuss für alle, die gekommen waren.

Die Flöte ist ein besonderes Instrument und kann zu den unterschiedlichsten Reaktionen führen. Die einen fürchten sie, weil sie in den Händen von ambitionierten, aber noch unsicheren Zweitklässlern ziemlich unschöne Klänge hervorbringen kann. Andererseits wurden ihr ganze abendfüllende Werke gewidmet wie beispielsweise die "Zauberflöte" von Wolfgang Amadeus Mozart. In Kombination mit der Laute ist sie hinreißend - das bewiesen Theresia und Christian Stahl in Wehrheim.

Publikum verzückt

Beide Künstler haben ihr Instrument mit viel Engagement erlernt und verfügen somit über das nötige Können, um aus Noten einen Klangteppich zu weben. Theresia Stahl hatte einige Flöten im Gepäck, die sie unterschiedlich zum Einsatz brachte, während Christian Stahl sich auf die größte Laute, die es gibt, konzentrierte und auch hier viel Hörenswertes darbot. Ausgesucht hatten sie Werke von Künstlern, die nicht so geläufig sind, die aber zu ihrer Zeit das Publikum ins Verzücken brachten. Vieles, so die Erklärung, sei für Violine geschrieben worden, eigne sich aber genauso gut auch für Flöte und Laute.

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So entstanden im Laufe des Konzertabends stimmungsvolle Tonkombinationen, die in ihrer Art wenig Vergleichbares fanden, die aber den Gehörgängen des Publikums schmeichelten und die Anwesenden in die Welt der Kelten und barocken Sonaten mitnahm. Das eine oder andere Stück hätte auch bei einem Heldenepos wie "Herr der Ringe" seinen Auftritt haben können, da hier durchaus Klangähnlichkeiten zwischen "La Vigna" und der Künstlerin Enya zu bemerken waren.

Mit Werken von Francesco Barsanti und Daniel Purcell sowie Arcangelo Corelli hatte das Duo sein Publikum bis zur Pause fest im Griff und dieses geizte auch nicht mit Applaus. Wie dann Star, die Ostindindische Nachtigall oder der Kanarienvogel klingen, das hatte ein unbekannter Künstler um 1717 zusammengetragen und es kam mit dem "The Bird Fancyer´s Delight" nach der Pause zur Aufführung. Eine Sonate in F-Dur von Georg Friedrich Händel fehlte nicht und zum Abschluss des Konzertreigens kam einmal mehr Francesco Barsanti zum Einsatz.

Christian Stahl spielte neben der Laute auch die Theorbe, die durch ihre ungewöhnliche Größe auffällt. Er hat klassische Gitarre studiert und stammt aus Pforzheim im Schwarzwald. Theresia Stahl ist gebürtige Dresdnerin. Sie hat Blockflöte bei Professor Christoph Huntgeburth in Berlin studiert und nahm während ihrer Ausbildung auch an Kursen von Peter Holslag teil.

Das nächste Konzert findet am 6. September um 19 Uhr statt. "Spiel der Impressionen: Europäische Stimmungsbilder des 19. bis 21. Jahrhunderts treten in Dialog mit Werken der Frühklassik". Eingeladen ist das Subéja-Trio aus Kassel.