Die Wehrheimer Liberalen befürworten den S-Bahn-Ausbau, wollen aber auch die Bürger vor Lärm schützen.
WEHRHEIM. Weil eine leistungsfähige Infrastruktur wichtig sei für Wehrheims Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen, habe sich die FDP schon im Jahr 2014 im Kreistag für die bessere Anbindung des Usinger Landes an das Rhein-Main-Gebiet ausgesprochen. Darauf verwies Klaus Schumann, Wehrheims FDP-Fraktionsvorsitzender und Spitzenkandidat der Wehrheimer Liberalen für die Kommunalwahl am 14. März, mit Blick auf die Diskussion um den Ausbau der Taunusbahn. "Wir wünschen uns einen schnelleren Transfer nach Frankfurt am Main und an den Flughafen Frankfurt, dazu mehr Verbindungen, Pünktlichkeit, eine höhere Kapazität zu Stoßzeiten sowie bequemere und vor allem auch leisere Züge", so Schumann weiter. Daher begrüße die FDP ausdrücklich den Ersatz der "veralteten, lauten und umweltverpestenden Dieseltriebwagen durch innovative Technologie".
Die Entscheidung für die Beschaffung von Wasserstoffzügen sei ja schon 2019 durch das hessische Verkehrsministerium ohne Beteiligung des Kreistags getroffen worden, betonte die Wehrheimer FDP-Ortsvorsitzende Ulrike Schmidt-Fleischer mit Blick auf die aktuele Diskussion. "Allerdings ist die Investition in Wasserstoffzüge im Vergleich zu anderen Technologien die kostspieligste Alternative." Mit der Elektrifizierung der Taunusbahnstrecke bis nach Usingen werde nun mit hohen Investitionen eine zweite, redundante Infrastruktur aufgebaut, fügt Schumann an. Diese verspreche niedrigere Betriebskosten und eine nahtlose Integration in das Frankfurter S-Bahn-Netz.
Schumann sagte weiter, mit dem vorgelegten Konzept zur S-Bahn-Verlängerung würden nicht alle Ziele der FDP vollständig erreicht. Auch werde durch den geforderten zweigleisigen Ausbau und die Rodung von Bäumen entlang der zu elektrifizierenden Strecke nicht unerheblich in Natur und Landschaftsbild eingegriffen. Gerade Wehrheim ist von diesem Ausbau besonders betroffen. Die Anwohner können aber zugleich auf eine Verminderung des Bahnlärms hoffen."
Insgesamt steht die FDP Wehrheim nach wie vor hinter dem Vorhaben der Elektrifizierung der Taunusbahn, erwartet aber von der Gemeinde Wehrheim und vom Verkehrsverband Hochtaunus (VHT), dass die berechtigten Interessen der Wehrheimer Anwohner entlang der Strecke berücksichtigt werden. Schumann: "Wir schlagen hier einen transparenten Prozess des Interessenausgleichs vor, in den die Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden. Beispielsweise könnten die notwendigen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen dafür genutzt werden, die Lärmbelastung durch die L3041 zu reduzieren."
Wie berichtet, hatte sich am Vortrag bereits auch die Wehrheimer SPD klar zum Ausbau und Elektrifizierung der Taunusbahn bekannt.