Wehrheimer "Löwenherz"-Wirt spendet Tablet für die...

Thorben Emmerich (Mitte) lässt sich von ATV-Fahrer Johannes Pigge (rechts) das Navigationsprogramm erläutern, Rotkreuzbeauftragter Uwe Riehl sieht interessiert zu.  Foto: DRK Pressestelle
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Der Wehrheimer "Löwenherz"-Wirt Thorben Emmerich hat dem Geländesuchtrupp des DRK ein Tablet spendiert, dessen Software die bereits abgesuchten Wanderwege markiert und das...

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. Wehrheim (red). Die oft schwierige und zeitaufwendige Suche nach vermissten oder verunglückten Wanderern und Mountainbikern durch die ATV-Gruppe des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuz (DRK) Hochtaunus kann sich jetzt etwas einfacher gestalten.:Der Wehrheimer "Löwenherz"-Wirt Thorben Emmerich hat dem Geländesuchtrupp des DRK ein Tablet spendiert, dessen Software die bereits abgesuchten Wanderwege markiert und das Suchgebiet so immer weiter eingrenzt.

Verletzte Wanderer und Mountainbiker zu finden, zu versorgen und zu bergen, stellt die Einsatzkräfte von DRK und Bergwacht häufig vor große Aufgaben. Die Lokalisierung der Vermissten ist meist sehr schwierig, nicht jeder ist in der Lage, mit dem Handy GPS-Daten an die Rettungsleitstelle zu melden. Und: Nicht überall gibt es "Netz". Den Einsatzkräften bleibt dann nichts anderes übrig, als den oft nur vagen Angaben zu folgen und einen Waldweg nach dem anderen mit dem "All Terrain Vehicle" (ATV) abzufahren. "Irgendwann sieht aber jeder Baum aus wie der andere, du weißt bald nicht mehr, wo du schon warst. Dadurch geht Zeit verloren", sagt Jörg Lippert, Einsatzleiter der ATV-Gruppe des DRK Kreisverbandes Hochtaunus, die bei der Suche von Verletzten eng mit dem Team der Bergwacht Großer Feldberg zusammenarbeitet. Die ATV-Gruppe besteht aus 18 Mitgliedern, alle Rettungs- oder Notfallsanitäter.

Eine große Hilfe bei der Personensuche ist da ein von Experten der Bergwacht geschriebenes Navigationsprogramm, das auf eine digitale topografische Wanderkarte, in der die rund 400 Wanderwege im Naturpark Taunus sowie alle Mountainbike-Trails vermerkt sind, aufgesetzt ist.

Programm geschrieben

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Das Programm läuft auf einem normalen Tablet. Seine Besonderheit ist, dass die bei einer Personensuche bereits abgefahrenen Wege automatisch per GPS-Tracker markiert werden. Diese Daten lassen sich auch digital auf die Geräte in den Einsatzleitfahrzeugen spiegeln, das Suchgebiet wird so immer weiter eingegrenzt. "Die Bergwachtkollegen sind dafür jeden Kilometer Wanderweg einzeln abgelaufen und haben überall Wegpunkte gesetzt", sagt Kreisbereitschaftsleiter Mark Henning.

Die Bergwacht verfügt über zwei solcher Tablets, die ATV-Gruppe des DRK hatte bisher nur eins für den Einsatzleiter. Nun steht auch für das ATV eins zur Verfügung. Ermöglicht hat das Thorben Emmerich, Wirt des Wehrheimer Restaurants "Löwenherz". Offiziell in Betrieb genommen wurde das neue Gerät jetzt in Anwesenheit des Spenders. "Gerade in der Corona-Zeit stehen diese Leute in vorderster Front", sagte Emmerich. "Dabei verdient gerade das ehrenamtliche Engagement Anerkennung, unsere 350 Euro für das neue Tablet nebst Halterung soll ein kleiner Beitrag dafür sein, vielleicht hilft es ja, einen Verletzten im Wald zu finden." Er ließ sich von DRK-Bereitschaftsführer und ATV-Fahrer Johannes Pigge das Programm erläutern und zeigte sich darüber hinaus beeindruckt von der Diversität der von Uwe Riehl, Rotkreuzbeauftragter für den Katastrophenschutz, benannten DRK-Fachdienste. Zu ihnen gehören neben den Sanitätsdiensten bei Veranstaltungen auch Einheiten wie der Kriseninterventionsdienst, der traumatisierte Angehörige von Unfallopfern, aber auch Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes psychologisch betreut, gehören. Dabei erfuhr er auch, dass ein Großteil dieser Arbeit durch die Einnahmen aus den Sanitätsdiensten, die in diesem Jahr wegen der durch Corona ausgefallenen Großveranstaltungen fehlen, finanziert wird.