Da der Winterstein als Vorrangfläche für Windkraftanlagen angegeben wurde, ist es wahrscheinlich, dass diese - sollten sie gebaut werden - auch von Obernhain und...
. PFAFFENWIESBACH (cju). Die SPD Wehrheim hat sich am Samstagvormittag in Pfaffenwiesbach getroffen, um sich zum Thema Windkraft im Apfeldorf informieren zu lassen. Fraktionschef Kuno Leist hatte dazu einige Pläne mitgebracht und außerdem ein Video auf dem Tablet, bei dem die geplanten Windkraftanlagen in einer Animation an ihrem Standort zu sehen sind. "Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass viel mehr Menschen kommen", so Heidrun Mony als Pressesprecherin der SPD, "aber dem war nicht so". Dabei soll es nach Wissen der Vorsitzenden des Sozialausschusses bereits eine Bürgerinitiative gegen die Windkraftanlagen geben.
Leist legte dar, dass das Gros der Anlagen auf dem Gebiet von Gemeinden aus dem Wetteraukreis - Rosbach, Ober-Mörlen und Friedberg - liegen werde und Pfaffenwiesbach nur anteilig betroffen sei. Dennoch müsse jedem klar sein, dass die Anlagen, derzeit sind drei im Gespräch, zu sehen sein werden. "Wer von Obernhain kommt oder von Wehrheim oder auch Friedrichsthal, der wird diese Anlagen nicht ignorieren können", betonte er. Dennoch halte die SPD an ihrem Standpunkt fest, dass zwecks Verbesserung der Umweltstandards und dem Einhalten des Klimagipfels zwei Prozent der Fläche für Erneuerbare Energien vorgehalten werden müsse. Die Bürger haben die Möglichkeit, sich einzubringen und ihre Bedenken und Sorgen vorzutragen. Dies wird im Entscheid mitberücksichtigt. Hauptsächlich waren es SPD-Mitglieder, die den Termin wahrnahmen - und diese wiederum waren mehrheitlich bereits mit den Örtlichkeiten vertraut. Es kamen aber auch ein paar Menschen aus Pfaffenwiesbach, die von den Windanlagen unmittelbar betroffen sein könnten, wenn sie denn gebaut würden. Sie fürchten sich vor Lärmbelästigung und Schattenschlag. Natürlich sehen sie die Notwendigkeit des Umschwungs ein, sind aber aufgrund der persönlichen Betroffenheit skeptisch.
Nach dem Windkraftschwerpunkt hatte sich die SPD noch den Waldkindergarten auf die Agenda gestellt. Andrea Pfäfflin informierte sachkundig und umfangreich, denn sie ist eine der beiden Erzieherinnen, die dort arbeiten. Das Corona-Virus halte auch sie auf Trab, doch es gehe besser als befürchtet. Dennoch geht Pfäfflin davon aus, dass das Virus in einer zweiten Welle wiederkehren wird und dann ein zweiter Bauwagen für den Waldkindergarten unumgänglich wird. Denn schon jetzt sei es schwierig, die nötigen Sicherheitsabstände einzuhalten. Pfäfflin hatte auch schon ihre Hausaufgaben gemacht und konnte mitteilen, dass ein solcher neuer Bauwagen etwa 41.000 Euro kosten wird. Gebaut werden diese von einer Fachfirma aus dem Odenwald, die schon mehr als 300 Waldkindergärten beliefert hat. Aus dem Besucherkreis kam die Idee, ein Blockhaus zu bauen. Doch dies sei in einem Flora-Fauna-Habitat-Gebiet sehr schwierig, gab Pfäfflin zu bedenken. Auch ein Tipi oder eine Jurte verspreche nicht den dauerhaften Erfolg. Zumal schon viele Waldkindergärten bestohlen wurden, weil ein Tipi vergleichsweise schnell abgebaut und weggetragen sei. Sie könne es sich aber auch nicht vorstellen, jeden Tag das Tipi auf und ab zu bauen, das sei zuviel Aufwand. Die SPD nahm diese und eine weitere Flut an Informationen über den Alltagsbetrieb im Waldkindergarten zur Kenntnis und wird sie für weitere Beratungen zur Verfügung haben. Jetzt gehe es darum, das Thema Windkraft voranzutreiben und hoffentlich einen zweiten Bauwagen zu beschaffen. "Vielleicht klappt es ja sogar noch zu den Zeiten, wo die Mehrwertsteuer gesenkt ist", meinte Heidrun Mony.
Am Freitag, 7. August, will die SPD im Rahmen der Sommerfraktion nachmittags die in der Bebauung befindliche Sporthalle am Oberloh besichtigen.