(cju). Einfach mal Bauland auszuweisen, das ist nicht einfach. Im Gegenteil: Neue Baugebiete bedeuten Herausforderungen für die jeweilige Kommune. Neben dem Thema Wasser,...
WEHRHEIM. Einfach mal Bauland auszuweisen, das ist nicht einfach. Im Gegenteil: Neue Baugebiete bedeuten Herausforderungen für die jeweilige Kommune. Neben dem Thema Wasser, welches in den vergangenen Jahren nochmals an Bedeutung zugenommen hat, geht es auch darum, die nötige Infrastruktur zu schaffen. Dem Bauausschuss in Wehrheim war es deshalb in seiner jüngsten Sitzung wichtig, zu erfahren, ob und wenn wo mögliche Baulücken in der Gemeinde vorhanden sind und ob dort ein Bauen in zweiter Reihe möglich ist. Angela Galke vom Bauamt nahm sich der Thematik an und stellte die Ergebnisse am Mittwochabend dem Fachausschuss vor.
Zunächst schaute sie sich alle vier Ortsteile an und recherchierte dort die Altersstruktur. Denn ab einem gewissen Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Haus, welches bewohnt wird, aus Altersgründen aufgegeben wird. So zeigte sich, dass der Prozentsatz von Wehrheimern, die älter als 60 Jahre sind, bei ungefähr 30 Prozent liegt. Davon sind mit 2,8 Prozent jene gezählt, die älter als 85 Jahre alt sind. Wehrheim hat rund 9500 Einwohner.
Danach wurde der Fokus auf die einzelnen Ortsteile gerichtet. Hier ging es darum, zu erfahren, wie die Baudichte aussieht. So zeigte sich, dass im alten Ortskern von Wehrheim noch Baulücken vorhanden sind. In der Saalburgsiedlung ist dies nicht der Fall. In Obernhain, Friedrichsthal und Pfaffenwiesbach waren die Ergebnisse so gestreut, dass sich ein Potenzial für Baulücken ausmachen ließ. Diese Grundstücke, so die Auskunft, seien aber alle, bis auf zwei, nicht im Besitz der Kommune. Deshalb sei es schwierig, hier etwas zu erreichen, da die Verwaltung den Eigentümern keine Vorschriften machen könne, was eine mögliche Bebauung angeht. Insgesamt liegt die Zahl möglicher Baulücken für die gesamte Kommune bei 113. Geringfügig bebaute Grundstücke gibt es laut Recherche zwölf und das geprüfte Potenzial bei bebauten Grundstücken erreicht die Zahl 62.
In Wehrheim liegt die Höhe der Fläche bei 6.5 Hektar für das Areal, welches uneingeschränkt genutzt werden könnte. In Friedrichsthal liegt er bei einem Hektar, in Obernhain bei 2,5 und in Pfaffenwiesbach bei 6,6 Hektar.
Der Ausschuss nahm dies alles zur Kenntnis. Die einzelnen Fraktionen werden die Ergebnisse der Erhebung in ihren Sitzungen besprechen und über mögliche Konsequenzen sich austauschen.