Die Corona-Pandemie hat den Emmershäuser Konfirmanden eine besondere Feier beschert: Alles unter freiem Himmel, bei bestem Wetter und mit viel Improvisationstalent.
. Emmershausen (red). Leonie Jersch, Linus Heuser und Max Sattelmeier haben eine außergewöhnliche Konfirmation erlebt. Denn wegen Corona fand sie unter freiem Himmel statt. Ursprünglich war sie für den 17. Mai in Emmershausen geplant.
Auf einem extra einberufenen Elternabend musste vor den Sommerferien entschieden werden: "Soll die Konfirmation im September stattfinden?", "Ist eine Verschiebung ins nächste Jahr nicht sinnvoller?" und "Kann die Konfirmation überhaupt in Emmershausen gefeiert werden?". Die kleine Kirche, deren Reiz in normalen Zeiten gerade ihre geringe und familiäre Größe ist, bietet nach geltenden Hygiene-und Abstandsregeln lediglich Platz für 14 Gottesdienstbesucher. Also musste die Konfirmation kreativ geplant werden. Der Kirchenvorstand von Emmershausen inklusive Pfarrer Peter Lehwalder hatte beschlossen, alles was geht, möglich zu machen, und ein Vorschlag war, die Konfirmation draußen vor der Kirche stattfinden zu lassen. Alternativ dazu hätte man ins Bürgerhaus Emmershausen ausweichen können, da die Gemeinde die Freigabe dafür erteilt hat.
Musik kommt vom Band
Durch das gute Wetter am ersten Septemberwochenende traf man sich am Samstag vor der Konfirmation zum Arbeitseinsatz an der Kirche. Die drei Konfirmanden, deren Eltern und Teile des Kirchenvorstands mit Carola Rühl, Daniela Crecelius und Irene Meyer bauten leuchtend orangefarbene Pavillons für die einzelnen Familien und den Pfarrer auf, rupften Unkraut, stellten ein E-Piano für die Organistin auf, checkten die Soundanlage, stellten Bänke und Stühle zum Sitzen auf und bauten einen Altar unter einem der Pavillons auf. Alles war also bereit für die erste "Outdoor-Konfirmation" von Emmershausen am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein. Das Abendmahl wurde einzeln in Tüten verpackt gereicht, stimmungsvolle Musik erklang vom Band, da auf Gemeindegesang verzichtet wurde, die Organistin spielte auf dem E-Piano und der Chor "Emmershäuser SingDing" trug zwei Lieder zur Gestaltung des Gottesdienstes bei.
Danach waren sich alle einig, dass dieser für die Konfirmanden und ihre Familien sowieso schon besondere Tag durch die gemeinschaftliche Gestaltung, die damit verbundene Arbeit und die besondere Stimmung beim Gottesdienst im Freien, noch schöner, wertvoller und gesegneter wurde. "Dieses Jahr ist alles anders und besonders. Vielleicht möchten es die Konfirmanden im nächsten Jahr auch so machen, aber wir waren die ersten!", so Konfirmandin Leonie Jersch.