Im Kreis Alzey-Worms stiegen die Corona-Fallzahlen zuletzt so sprunghaft an, dass für den Landkreis nun die nächste Warnstufe „Orange“ gilt.
ALZEY-WORMS. Das Coronavirus breitet sich im Landkreis Alzy-Worms weiter aus. Wie die Kreisverwaltung mitteilt, lag am Donnerstag die Zahl der vom Robert-Koch-Institut errechneten Neuinfektionen innerhalb einer Woche (gerechnet auf 100.000 Einwohner) bei 36 im Landkreis Alzey-Worms und bei elf in der Stadt Worms. Damit ist im Kreis nach dem rheinland-pfälzischen_Warn- und Aktionsplan die zweithöchste Corona-Warnstufe „Orange“ erreicht.
Am Freitag wird eine Task Force, bestehend aus Mitgliedern der Sozialministeriums und weiterer Ministerien sowie der Kreisverwaltungsspitze und der Leitung des Gesundheitsamtes, in einer Telefonkonferenz darüber beraten, welche konkreten Maßnahmen im Kreisgebiet zur Eindämmung der Pandemie ergriffen werden.
Wie der Erste Kreisbeigeordnete Steffen Jung mitteilt, habe man hausintern bereits Vorschläge für zielgerichtete Maßnahmen erarbeitet. Diese sollen am Freitag verkündet werden und am Samstag inkraft treten. Um welche konkreten Regelungen es sich handelt, wollte Jung am Donnerstag jedoch noch nicht sagen. In den Empfehlungen des Landes ist für die Warnstufe Orange unter anderem die Erweiterung der Maskenpflicht, zum Beispiel in Schulen, Freizeitparks, Messen und an weiteren stark frequentierten Orten vorgesehen, aber auch die Reduzierung von Veranstaltungsgrößen, Sperrstunden in der Gastronomie oder das Verbot von Kontaktsport.
Abstands-, Hygiene- und Maskenregelungen wichtiger denn je
Laut Jung ist auch im Landkreis Alzey-Worms ein Großteil der Infektionen auf private Feiern zurückzuführen, es gebe mittlerweile viele Infizierte, die zahlreiche Kontakte zu anderen Personen gehabt hätten. Der Beigeordnete richtete erneut einen Appell an die Bürger des Landkreises. Die Einhaltung der geltenden Abstands-, Hygiene- und Maskenregelungen sei wichtiger denn je. Insbesondere gelte dies auch für Privatfeiern auf engstem Raum sowie am Arbeitsplatz.
Auf Nachfrage dieser Zeitung erklärte der SPD-Politiker, dass das Gesundheitsamt aktuell noch personell in der Lage sei, die Nachverfolgung der Infektionen durchzuführen. „Allerdings sind wir an der Belastungsgrenze, die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes haben quasi permanent den Hörer am Ohr.“
In drei Fällen ist der Infektionsherd noch unbekannt
Seit Mittwoch, 14. Oktober, hat sich die Zahl der mit dem Corona-Virus infizierten Personen um 13 Fälle auf 813 erhöht. Sieben Infizierte stammen aus Worms, einer aus der Stadt Alzey, drei aus der VG Alzey-Land und jeweils einer aus den VGs Wörrstadt und Wonnegau. In zehn Fällen steckten sich die Betroffenen nachweislich an einer anderen positiv getesteten Person an, in den anderen drei Fällen ist der Infektionsherd noch unbekannt.
70 Personen gelten aktuell als erkrankt, 723 Personen sind wieder gesund. 378 aus dem Landkreis und 345 aus der Stadt Worms. Sie werden jedoch in der Statistik der positiven Fälle weiter mitgeführt. Fünf Personen aus dem Landkreis und eine Person aus der Stadt Worms befinden sich in Krankenhäusern. 20 Menschen sind seit März im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben.