Das Aktionsbündnis kündigt weitere Aktionen an, um den von Kündigung bedrohten Mitarbeitern doch noch zu helfen.
BABENHAUSEN. Das Scheitern der Sozialplanverhandlungen wegen der geplanten Entlassungen bei Continental in Babenhausen hat auch beim Aktionsbündnis in der Stadt für Entsetzen gesorgt. Um weiterhin auf das Schicksal der rund 2500 betroffenen Mitarbeiter aufmerksam zu machen, überlegt das Bündnis, das aus Kirchen, der Stadt, Verbänden, Schulen, Parteien, Vereinen und Privatpersonen besteht, weitere Aktionen folgen zu lassen, um Öffentlichkeit zu schaffen. Nach der Postkartenaktion im vergangenen Monat, bei der von den Kirchen symbolische Rote Karten verteilt worden waren, die an den Vorstand geschickt werden sollten, sollen nun weitere folgen – im Dezember. Allerdings sei noch nichts spruchreif, erklärt Manfred Nodes, Vorsitzender des Grünen-Stadtverbandes in Babenhausen und einer der Aktivisten im Bündnis.
Der Abbruch der Sozialplanverhandlungen, dem nun eine Vermittlung folgen muss, hat im Bündnis Empörung hervorgerufen. „Eine gewisse Hartleibigkeit der Geschäftsleitung hat sich ja schon länger abgezeichnet“, sagt Nodes. „Ich denke aber nicht, dass sie aus der Nummer so einfach rauskommen, also mit betriebsbedingten Kündigungen durchkommen, ohne einen Sozialplan vorzulegen.“ Nodes rechnet auch damit, dass es von Seiten der Belegschaft und der Gewerkschaften „erheblichen Widerstand“ geben wird. „Ich hoffe es zumindest“, sagt er. Das Unternehmen müsse die „Verantwortungskosten“, also die im Sozialplan eigentlich enthaltenen Regelungen, übernehmen, sagt er.
Der Effekt, den der massive Stellenabbau auf Babenhausen habe, sei „bedrückend“. Nach Elb-Schliff und Mattel gehe nun ein weiterer großer Arbeitgeber in der jüngeren Geschichte der Stadt. Die Aufmerksamkeit in der Stadt für die Entwicklung bei Conti sei deshalb auch nach wie vor hoch. Allerdings sei es eine andere Frage, wie viele Menschen sich aktiv beim Bündnis einbringen. Derzeit sind es zwischen zehn und 20, schätzt Nodes. „Während der Corona-Pandemie ist es für uns auch schwer, neue Mitstreiter zu finden“, sagt Nodes. Das trübt aber die Hoffnung nicht, doch noch etwas zu erreichen.