Brand in Münster: Lage durch Regen etwas entspannter
An Tag 6 des Waldbrands auf dem Muna-Gelände in Breitefeld hat es angefangen zu regnen. Doch die Einsatzkräfte bekämpfen weiter Glutnester und dadurch entstehende Flammen.
MÜNSTER. „Die Lage ist entspannter“, so das kurze Fazit von Feuerwehr-Sprecher Werner Flechsenhar. Am Tag 6 des verheerenden Waldbrands, der seit Samstagmittag unweit des Muna-Geländes in Münsters Ortsteil Breitefeld ausgebrochen ist, hat es endlich angefangen zu regnen. „Doch kommt der im Wald, wo ihr ihn brauchen, durch die Belaubung nicht unten an und bleibt in den Baumkronen hängen“, so Flechsenhar.
Umso wichtiger seien die Arbeiten des Holzernters, durch den derzeit weitere zusätzliche Sicherheitsschneisen im Wald freigelegt werden. „Dadurch können wir unseren noch 85 Kreisregner auch in neue Bereiche versetzt werden und näher ans Brandgeschehen positionieren“, berichtet Flechenshar. Somit lassen sich die zwei bisher noch immer sehr heißen Teilflächen besser in die Brandbekämpfung einbinden. Denn Glutnester und dadurch entstehende Flammenbildungen müssen nach wie vor weiter bekämpft werden.
Die Einsatztaktik bleibe im Wesentlichen unverändert: Mit Tanklöschfahrzeugen im Pendelverkehr mit Beregnungssystemen und mit den eingerichteten Versorgungsleitungen werde die Fläche weiter gekühlt und das Feuer unter Kontrolle gehalten. In einigen Bereichen hat sich durch die Luftbrandbekämpfung die Lage weiter entspannt. „Bei circa 130 Flügen der drei Helikopter wurden mehr als 200.000 Liter Löschwasser auf die Fläche gebracht“, sagt der Feuerwehr-Sprecher.
Der Landespolizei-Hubschrauber stehe am Donnerstag noch auf Standby, sei aber derzeit nicht im Einsatz, da er sonst die Arbeit des Holzernters behindere. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag waren 200 Einsatzkräfte vor Ort, mit dem Personalwechsel in den Morgenstunden wird diese Personalstärke beibehalten. „Die dafür erforderlichen Einheiten werden nach wie vor aus zahlreichen benachbarten Städten und Landkreisen nachgefordert“, so Flechsenhar. Somit sind von Einsatzbeginn am Samstagmittag bis Donnerstag insgesamt 4000 Kräfte verschiedener Hilfsorganisationen bei der Bekämpfung des Brandes im Einsatz gewesen. Weitere Verletzte gab es nicht. „Jetzt hoffen wir auf stärkeren Regen“, so Flechsenhar.
Da es im kurzen Zeitraum zwischen vergangenem Mittwoch (10. August) und Samstag insgesamt drei Brände bei Dorndiel und nahe des Muna-Geländes gegeben habe, wird ersten Ermittlungen der Kriminalpolizei Darmstadt zufolge eine mögliche Brandstiftung nicht ausgeschlossen. Wie Polizeisprecherin Kathrin Pipping mitteilt, habe es kurz nach dem ersten Waldbrand in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bereits am nächsten Morgen um vier Uhr erneut im Mischwald zwischen Münster und Dieburg zwischen der Grenzschneise und der Krautstraße auf einem halben Hektar Fläche gebrannt. Ob die Brände im Zusammenhang zueinanderstehen, müsse aber noch geprüft werden. „Unsere Ermittler können derzeit auch nicht an die Stellen vordringen, auf denen es noch brennt“, so Pipping. Die Polizei stehe am Anfang der Ermittlungen und hofft daher auf Zeugenaussagen, die am Mittwoch (10. August), am Donnerstag in den frühen Morgenstunden und am Samstagmittag Beobachtungen gemacht, verdächtige Personen oder Fahrzeuge wahrgenommen haben. Zeugen werden gebeten, sich beim Kriminalkommissariat in Darmstadt unter der Rufnummer 06151-9690 zu melden.