Beuerner Pfadfinder: Austoben im Gauklerlager

Die Teilnehmer präsentierten sich auf der "Bühne am Bach".  Foto: Schudy

Zirkus und Theater ihrer Kinder mal ganz anders - das konnten die Eltern als Besucher des Lagers erleben.

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BEUERN. Wenn Eltern berichten, dass ihre Kinder zuhause "Zirkus" oder "Theater machen", dann läuft in der Regel etwas aus dem Ruder. Geklagt wird beispielsweise über aufsässiges Verhalten, in dem sich Energien ungezügelt entladen und das Familienleben bisweilen auf dem Kopf steht. Nicht nur Eltern mit entsprechenden Erfahrungen konnten ihre Kinder und Jugendlichen zum Herbstlager der Beuerner Pfadfinder anmelden und ein ruhiges Wochenende verbringen. Denn das Gauklerlager am Badeplatz bot Gelegenheit, sich bei Zirkus- und Theateraktionen förmlich auszutoben. Schnell erkannten die Mädchen und Jungen das Ziel des Wochenendes, nämlich gemeinsam einen Gauklerauftritt zu entwickeln, einzuüben und auf der vereinseigenen "Bühne am Bach" zu präsentieren. Überaus konzentriert wurde in drei Gruppen gemeinsam gearbeitet und gelernt, und zwar durchweg in altersgemischter Zusammensetzung. Während sich die Akrobaten mit der Jonglage, dem Spiel mit Diabolo und "Devil-Sticks" vertraut machten, entwarfen die Schauspieler kleine Szenen für ihr "Schlapplachtheater". Die Marionettenspieler gestalteten "verrückte Hühner" aus Küchenutensilien und Klobürsten, die schließlich zu Techno-Musik tanzen sollten.

Zirkus und Theater ihrer Kinder mal ganz anders - das konnten die Eltern dann am Sonntagmittag als Besucher des Lagers erleben. Sie waren zur Aufführung und Käse-Lauch-Suppe aus dem großen Waschkessel eingeladen und unterstützten dafür beim anschließenden Lagerabbau tatkräftig.

Der pädagogische Ertrag des Wochenendes liegt zweifellos in der Erfahrung von eigenen Fähigkeiten und Stärken sowie der Erkenntnis der eigenen Gestaltungsfähigkeit. Ob sich diese auch auf das Verhalten der Kinder und Jugendlichen zuhause niederschlägt, bleibt abzuwarten. Vielleicht läuft dort der übliche Zirkus nun kultivierter ab.

Dass ihr Engagement mehr als Spaß und Unterhaltung für die Teilnehmer ist, wünschen sich alle, die als Gruppenleitungen ein solches Lager vorbereiten und durchführen - zumal unter der Herausforderung der hohen organisatorischen und hygienischen Anforderungen im ersten Corona-Jahr. Auch in ihrer wöchentlichen Gruppenarbeit versucht die Pfadfindergruppe für ihre traditionelle Arbeit, die verbliebenen Möglichkeiten konsequent und verantwortungsvoll zu nutzen.