Ein Profi muss man nicht sein, nicht einmal Erfahrung haben - nur den Mut müssen die Besucher mitbringen, wenn sie selbst auf der Bühne stehen wollen. Katharina Ixmann weiß,...
. Großen-Buseck (swa). Kreativität macht während Corona keine Pause. Vermutlich wird sogar das Gegenteil in dieser eingeschränkten Zeit der Fall sein. So feilen auch die Slammer weiterhin an ihren Texten. Was ihnen jedoch fehlen dürfte, das sind die vielen Auftrittsmöglichkeiten in den Musik- und Szenekneipen der Städte. Da trifft es sich gut, dass nun anstatt im Ulenspiegel und Co. erstmals ein Poetry-Slam im Schlosspark von Großen-Buseck ausgetragen wird. Dazu lädt der Kinder- und Jugendbeirat der Gemeinde Buseck für Mittwoch, den 30. September, ab 18 Uhr ins Atrium am Kulturzentrum ein. "Dies ist natürlich wetterabhängig, wobei uns ein bisschen Nieselregen und Kälte von der Durchführung nicht abhalten sollte", erklärte die Vorsitzende des Beirats, Svenja Koch. Im Pressegespräch verriet sie, dass Bürgermeister Dirk Haas den Anstoß zu diesem Event gab.
Für die nächste Saison der etablierten Musik-Reihe wollte Haas einen Poetry Slam in den Park holen. Aus diesem Grund recherchierte er im Internet und stieß auf den nicht alltäglichen Namen "Ixmann". Da spielte dem Bürgermeister der Zufall in die Karten: Katharina "Kathi" Ixmann absolviert nämlich derzeit ein Praktikum bei der Gemeinde Buseck. Die 25-Jährige studiert an der Uni Gießen Umweltmanagement. Bühnenerfahrung hat sie bereits in der Theater-AG der Gesamtschule in Eiserfeld gesammelt. Vor fünf Jahren begann sie mit dem Verfassen von eigenen Texten. "Für die Öffentlichkeit waren diese nicht gedacht, das war damals rein privat", erzählt Ixmann. Später hat sie bei studentischen Veranstaltungen ihre selbst verfassten Texte vorgetragen. Schließlich trat sie im April 2018 vor 180 Zuschauern im Jokus in Gießen auf. Es ist schon eine Herausforderung, auf einer Bühne zu stehen und einem großen Publikum seine eigenen Gedanken zu präsentieren. Dies umso mehr, wenn es um eine schwere Kost wie sexueller Missbrauch oder das Ende einer Liebesbeziehung geht. Kathi Ixmann hat diese Herausforderung offensichtlich gut gemeistert, denn bei dem von Lars Ruppel moderierten Wettbewerb wurde sie als Siegerin mit dem "Kaktus der Poesie" gekürt.
Einen Wettbewerb-Charakter wird die in Buseck geplante Veranstaltung jedoch nicht haben. Vielmehr soll sie auch Newcomern - gerne auch spontan - eine Auftrittsplattform bieten. Am kommenden Mittwoch ist auf jeden Fall noch Henni Schäddel, eine Studienkollegin von Ixmann, mit von der Partie.
Da Svenja Koch, die Vorsitzende des Kinder- und Jugendbeirats, gerade ein freiwilliges soziales Jahr bei der Gemeinde Buseck absolviert, lag es nahe, dass sie gemeinsam mit Jugendpfleger Andreas Geck die Veranstaltung organisiert. Unterstützt wird das Projekt vom Jugendforum Nord.