Die Stadt Gießen würdigte Beschäftigte der Berufsfeuerwehr und die freiwilligen Einsatzkräfte mit einem Ehrungsabend. Auf sie sei zu 100 Prozent Verlass, sagte...
GIESSEN. "Der heutige Abend gehört Ihnen", rief Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz den Beschäftigten der Berufsfeuerwehr und den Einsatzkräften der freiwilligen Feuerwehren beim Ehrungsabend des Magistrats für verdiente Mitglieder der Feuerwehr Gießen im Hermann-Levi-Saal zu. Nachdem der Ehrungsabend im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste, kamen jetzt in reduzierter Anzahl die zu Ehrenden wieder zusammen, um ihre Auszeichnungen unter anderen Bedingungen entgegenzunehmen. Nicht alle Frauen und Männer, die auf der Ehrungsliste standen, holten sich jedoch ihre Würdigungen persönlich ab.
Wer vor Ort geehrt wurde, musste sich - geschützt durch Mund- und Nasenschutz - seine Urkunde und die Ehrenzeichen vom aufgestellten Bistrotisch nehmen, Händeschütteln und die persönliche Übergabe fielen den Hygienevorschriften zum Opfer. "Das Zusammenspiel aus Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr ist in Gießen beispielgebend", lobte die OB in ihrer letzten Ansprache in diesem Kreis, denn in wenigen Wochen scheidet sie aus dem Amt. Als bestes Beispiel für den gemeinsamen Einsatz aller Gießener Wehren nannte sie den Brand im UKGM vergangene Woche. Grabe-Bolz betonte, die Stadt, aber auch ihre Bürgerinnen und Bürger wüssten, dass man sich zu 100 Prozent auf die Einsatzkräfte verlassen könne. Die Sicherheitsarchitektur der Stadt Gießen bestehe neben den Hauptamtlichen der Berufsfeuerwehr (BF) auch aus ehrenamtlichen Kräften der Freiwilligen Feuerwehren. Das Stadtoberhaupt betonte, nur gemeinsam ließen sich so große Einsätze effektiv bewältigen und Ressourcen auch für Paralleleinsätze vorhalten. Gerade die gemeinsame kooperative Arbeit von Freiwilligen und BF mache die Gießener Feuerwehr "so schlagkräftig!". Dem Magistrat sei es wichtig, gute Arbeitsbedingungen und eine gute sichere Ausrüstung zur Verfügung zu stellen. Der Bau des Gefahrenabwehrzentrums ist sehr fortgeschritten, berichtete Grabe-Bolz, und zeigte sich betrübt, dass die Inbetriebnahme, die, wenn man den Voraussagen vertraue, im Juli kommenden Jahres vorgesehen ist, nicht mehr in ihre Amtszeit fällt. Mit der Einwohnerzahl von knapp über 90 000 Einwohnern kämen auch größere Aufgaben für die Feuerwehren zu, schaute die OB in die Zukunft. Dank sagte sie auch den Jugendfeuerwehren für ihre gute Nachwuchsarbeit und den Minifeuerwehren, die guten Zulauf haben.
Die Leiterin vom Amt für Brand- und Bevölkerungsschutz, Martin Klee, unterstrich: "Wir sind nah beieinander", wenn es darum geht, Probleme zu lösen. Sie freute sich, dass die Einsatzkräfte bislang gut durch die Pandemiezeit mit voller Einsatzbereitschaft gekommen sind. "Das ist eine bemerkenswerte Leistung!" Gleichzeitig bedauerte sie, dass lustige Episoden, wie zum Beispiel beim Anstecken der Nadeln, dieses Mal fehlten. Das gemütliche Beisammensein anschließend musste unterbleiben, doch Klee versprach, beim nächsten Ehrungsabend gebe es eine richtige Party.
Die Ehrungen: Brandschutzehrenzeichen der Stadt Gießen in Bronze: Marcelle Hilden (FF Rödgen), Pascal Johe (FF Gießen-Mitte). Silber: Christian-Wolf Horst (Berufsfeuerwehr), Benjamin Binz und Tobias Deuster (FF Allendorf). Sonderstufe für besondere Verdienste Frank Mathes (Berufsfeuerwehr), Brandschutzehrenzeichen am Bande für 25 Jahre aktiven Dienst: Christoph Horn (FF Rödgen), Benjamin Binz (FF Allendorf). 40 Jahre: Thomas Wagner (FF Wieseck), Steffen Schmidt (FF Rödgen). Brandschutzverdienstzeichen am Bande: Matthias Schmidt (FF Rödgen) und Steffen Schmidt (FF Rödgen); Anerkennungsprämie für 30 Jahre: Markus Mandler (FF Lützellinden). 40 Jahre: Thomas Wagner (FF Wieseck).
Der Bezirksfeuerwehrverband Hessen-Darmstadt ehrte für 25-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr Christoph Horn, Benjamin Binz und Markus Krieb (FF Lützellinden). 40 Jahre: Thomas Wagner, Karl-Eberhard Stein (FF Gießen-Mitte), 50 Jahre: Frank-Dieter Runge (FF Rödgen). 60 Jahre: Stelio Baxa (FF Gießen-Mitte) und Wilhelm Seipp (FF Rödgen). Die Florian-Medaille der Hessischen Jugendfeuerwehr erhielten Jonathan Lenz (FF Kleinlinden) und Christopher Bill (FF Gießen-Mitte). Mit der Kinderfeuerwehrmedaille des Landesfeuerwehrverbandes in Bronze wurden Andre Schmidt und Alexander Schulte (beide FF Wieseck) ausgezeichnet. Gold: Sophie Wagner (FF Wieseck). Den Ehrungsabend umrahmte Emilia Keil am Klavier.