„Aufgehübscht“ geht’s im Klimbim in Gießen weiter

Kultort im Riegelpfad: das „Klimbim“. Archivfoto: Friese
© Archivfoto: Friese

Was ist los mit dem „Klimbim“, das in seinen gut 40 Jahren als Bierhaus Generationen von Gießenern und Studenten Anlaufpunkt war?

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GIESSEN. giessen. Montagabend, Riegelpfad. Das „Klimbim“ ist zu, geschlossen, Rollläden runter. Es wird doch nicht ...? Wenn Corona jetzt auch noch dafür sorgt, dass Gießener Kultkneipen das Licht ausgepustet wird, dann kann uns das verdammte Virus aber mal kennenlernen. Also, was ist los mit dem „Klimbim“, das in seinen gut 40 Jahren als Bierhaus Generationen von Gießenern und Studenten Anlaufpunkt war?

Torsten Ströher, seit Anfang 2019 Betreiber der Eckkneipe im Riegelpfad, gibt Entwarnung: „Natürlich geht es weiter. Wir haben derzeit nur aufgrund der immer noch geltenden Einlassbeschränkungen in Kombination mit den Sommermonaten von Montag bis Mittwoch geschlossen, Sonntag war ja im Sommer schon zuvor Ruhetag, von Donnerstag bis Samstag läuft der Betrieb.“

Der Sommer, davon wusste auch der langjährige Geschäftsführer Heinz Mohr schon sein Kneipen-Liedchen zu singen, war für das ansonsten meist proppenvolle „Klimbim“ stets Saure-Gurken-Zeit. Geschuldet der Biergarten-Konkurrenz in der Ludwigstraße. Beim „Klimbim“ kann man bei heftigeren Temperaturen maximal am geöffneten Fenster sitzen, ehe um 23 Uhr aus Lärmschutz-Gründen auch die zu schließen sind. Deshalb beruhigt Ströher durstige Gemüter: „Sobald es kälter wird, wahrscheinlich Richtung September, werden wir die Öffnungszeiten wieder ändern.“

Tatsächlich sei es dieser Tage schwierig, mit den zuerst 16 erlaubten Plätzen, seit der Modifizierung „sind es etwas über 30“, die Wirtschaft vernünftig am Laufen zu halten, allerdings wies Ströher schon bei einer ersten Bestandsaufnahme im April daraufhin, dass „wir die Zeit auch gut nutzen werden“. Soll heißen: Während das „Klimbim“ geschlossen war, wurde es „aufgehübscht.“ Gestrichen und grundgereinigt wurden die Räumlichkeiten, die Theke wurde auf Vordermann gebracht, die Technik „im Hintergrund“ erneuert. Auch eine neue Kühltheke ist angeschafft sowie der Boden im Kickerraum erneuert worden. Alles in dem Wissen, dass „das ‚Klimbim‘ als ‚Klimbim‘ natürlich genauso bleibt, wie man es kennt“ – inklusive der beschriebenen Frischzellenkur.

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In der Corona-Zeit kommt zudem ein doppelter (Publikums-)Effekt zum Tragen. Einerseits habe man viele schon etwas ältere Stammgäste, die „vielleicht auch ein wenig Angst haben“, andererseits fehlten momentan eben auch die Studenten, weil es ja kaum Präsenzunterricht gegeben habe, glaubt Thorsten Ströher, der aber weiß: „Das ‚Klimbim‘ bleibt selbstverständlich und kommt wieder – sogar frisch renoviert.“