DJV-Ortsverband Gießen fordert klare Regeln für mobiles Arbeiten

Frank Bugge (rechts) ehrt Tim Lochmüller für 25 Jahre Mitgliedschaft und Gernot Schobert für 40 Jahre Mitgliedschaft im DJV. Foto: von Gallera
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Das mobile Arbeiten außerhalb der Redaktion muss klar geregelt werden. Diese Forderung hat der DJV-Ortsverband Gießen auf seiner Hauptversammlung unterstrichen.

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. Gießen (red). Das mobile Arbeiten außerhalb der Redaktion und abseits des eigentlichen Arbeitsplatzes muss klar geregelt werden. Diese Forderung hat der Ortsverband Gießen im Deutschen Journalistenverband (DJV) auf seiner Hauptversammlung unterstrichen. Wie der Ortsverbandsvorsitzende Frank Bugge in einer Pressemitteilung betont, werde die zunächst Corona-bedingt kurzfristig in den Redaktionen eingeführte Arbeitsweise ("Home Office") zur "neuen Normalität", die klare Regeln in Betriebsvereinbarungen oder Einzelverträgen verlange: Hard- und Software sowie technischen Support vom Arbeitgeber, aber auch Regelung der Arbeits-, Dienst- und Präsenzzeiten ("Flexitage") inklusive Berücksichtigung von Online-Aktualisierungen am Abend und am Wochenende. Weitere Themen sind IT-Sicherheit, Datenschutz, Arbeitsschutz und Haftung. Die Gießener Redaktionen, das zeigte der Meinungsaustausch in der Hauptversammlung des 124 Mitglieder zählenden Ortsverbands, seien mit Kurzarbeit und "Home Office" bislang gut durch die Krise gekommen. Reduzierte Umfänge bei den Tageszeitungen und forcierte Berichterstattung in den Onlineprodukten hätten eine hohe Akzeptanz bei Lesern/Usern erfahren. Die Einbrüche der Verlage beim Anzeigengeschäft seien allerdings katastrophal und bedrohlich. Anzeigenblätter mussten kurzerhand vom Markt genommen werden. Hier seien die Verlagsmanager gefragt, um mit zukunftsfähigen Konzepten das Überleben der Medienhäuser sicherzustellen.

Das Auftragsvolumen für freie Journalisten sei drastisch gesunken. Gleichzeitig werde von ihnen mehr Qualität und mehr Kreativität gefragt. Das ist eine gute Zeit, für gute Arbeit auch faire Honorare zu zahlen, so die Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten. Der Gießener Ortsverband, einer von neun in Hessen, setzt sich im Landesverband dafür ein, dass auch kleine Ortsverbände (Fulda, Gießen, Wetzlar, Marburg, Hanau) einen Delegiertensitz beim Bundesverbandstag erhalten und mitreden können.

Zu Delegierten für die Landesverbandstage 2020 und 2012 gewählt wurden Jörg-Peter Schmidt, Stephan Sippel, Barbara Czernek und Christoph von Gallera. Die Ehrung langjähriger Gewerkschaftsmitglieder war ein weiterer Tagesordnungspunkt.

Der Ortsverband plant eine Informationsveranstaltung zu den Leistungen der obligatorischen Versicherung beim Presseversorgungswerk als Standbein der Alterssicherung.