Nach dem Drohanruf an der Ricarda-Huch-Schule am Dienstagmorgen hat die Polizei noch am selben Tag einen Verdächtigen in der Innenstadt festgenommen.
Gießen. Das ging schnell: Nach dem Drohanruf an der Ricarda-Huch-Schule am Dienstagmorgen hat die Polizei noch am selben Tag einen Verdächtigen in der Innenstadt festgenommen. Dabei handelt es sich um einen 14-Jährigen aus dem Landkreis, der eine Gießener Schule besucht, allerdings nicht die „Ricarda“, wie Polizeisprecherin Sabine Richter auf Anfrage des Anzeigers mitteilt.
Über die Auswertung der Telefondaten sei man auf die Spur des Jugendlichen gekommen. Bisher habe er aber nicht eingeräumt, den Anruf getätigt zu haben und entsprechend auch keine Angaben zu einem möglichen Motiv gemacht.
Sein Mobiltelefon sei sichergestellt worden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Gießen erwirkte die Polizei zudem einen Wohnungsdurchsuchungsbeschluss. In der Wohnung seiner Eltern hätten die Ordnungshüter dann ein Tablet und verschiedene Dokumente beschlagnahmt. Die Ermittlungsarbeit mit weiteren Zeugenvernehmungen laufe parallel weiter, so Richter. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen kam der 14-Jährige wieder in die Obhut seiner Eltern. Inwieweit sie die Kosten des Einsatzes zu tragen haben und in welcher Höhe sich dies bewegen würde, sei - sofern sich der Verdacht erhärtet - ebenfalls noch zu prüfen.
Nach dem anonymen Anruf waren an der „Ricarda“ und im Staatlichen Schulamt unverzüglich Krisenteams einberufen worden, weil eine „potenzielle Gefahrenlage“ habe angenommen werden müssen. Zwei Stunden später konnte Entwarnung gegeben werden.
Von Benjamin Lemper