Gießen: Bahn reagiert auf GDL-Streik mit Ersatzfahrplänen

Archivfoto: Friese

Die Deutsche Bahn möchte im Mittelhessen-Netz "einen Zwei-Stunden-Takt auf allen Linien" erreichen. Erste Infos zu den Ersatzfahrplänen.

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GIESSEN. Auch heimische Bahnkunden müssen durch den bundesweiten Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bis zum kommenden Freitagmorgen um 2 Uhr mit vielen Zugausfällen rechnen. Laut Deutscher Bahn (DB) soll in diesem Zeitraum nur ein Viertel aller Fernzüge fahren. Von der Arbeitsniederlegung, die im Personenverkehr am frühen Mittwochmorgen um 2 Uhr begann - im Güterverkehr sogar schon am Dienstag um 19 Uhr -, ist auch ein Großteil der Nahverkehrsstrecken betroffen. Wie eine DB-Sprecherin auf Nachfrage dieser Zeitung am frühen Dienstagabend mitteilte, hat man durch kurzfristig ausgearbeitete Ersatzfahrpläne für das Mittelhessen-Netz "einen Zwei-Stunden-Takt auf allen Linien" erreicht. Die Regionalbahn RB 41 etwa soll in diesem Takt "alle Halte zwischen Gießen und Friedberg anfahren". Bei der Linie RB 40 verkehren die Züge nur zwischen Gießen und Dillenburg, und das ebenfalls im Zwei-Stunden-Takt. Für die S-Bahn Rhein-Main bietet man auf jeder Linie einen Zug pro Stunde an, genauso auf der Strecke zwischen Frankfurt und Limburg. Bei der RB 48, die zwischen Frankfurt/Main und Nidda unterwegs ist, entfallen dagegen alle Züge.

Zudem weist die Deutsche Bahn darauf hin, alternativ Züge anderer Verkehrsunternehmen nutzen zu können, wie bei der Hessischen Landesbahn (HLB) die Verbindungen RE 98 und RE 99, die auf durch Mittelhessen führenden Strecken zwischen Frankfurt/Main und Kassel verkehren.

Die Ersatzfahrpläne sind unter www.bahn.de/aktuell und im "DB Navigator" einsehbar und werden ständig aktualisiert. Zudem wurde für Bahnkunden eine kostenlose Streikhotline unter der Rufnummer 08000 / 99 66 33 eingerichtet. Informationen zur kostenfreien Erstattung von Fahrkarten und Kulanz bei deren zeitlicher Gültigkeit finden sich unter www.bahn.de/sonderkulanz.

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Ein Sprecher der GDL-Ortsgruppe Gießen, die auch das Personal in den Bereichen Dillenburg, Limburg und Marburg vertritt, lässt derweil auf Nachfrage wissen, dass "die Streikbeteiligung unserer Mitglieder erwartungsgemäß hoch ist".

Von Frank-Oliver Docter