Gießen: Erster Coronafall in Erstaufnahmeeinrichtung bestätigt

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Archivfoto: RP Gießen

Bei einem 24 Jahre alten Flüchtling ist nach seiner Ankunft in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen eine Infektion mit dem Covid-19-Erreger festgestellt worden.

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. Giessen (red/bl). Bei einem Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen an der Rödgener Straße ist am Mittwochabend eine Infektion mit dem Covid-19-Erreger festgestellt worden. Bei dem Betroffenen, ein 24-jähriger afghanischer Staatsangehöriger, handelt es sich um den bislang ersten und einzigen bestätigten Verdachtsfall innerhalb der Erstaufnahmeeinrichtung. "Wir haben angesichts der aktuellen Entwicklung damit gerechnet, dass das jederzeit passieren kann und waren natürlich darauf vorbereitet", betont Oliver Keßler, Pressesprecher des Regierungspräsidiums Gießen, auf Anfrage des Anzeigers. Das Gesundheitsamt Gießen sei umgehend eingebunden worden und habe angeordnet, die Person zunächst bis zum 31. März abzusondern. Der junge Mann sei in einem separaten Gebäude untergebracht, so Keßler. Aktuell befinden sich 3174 Menschen an hessenweit fünf Standorten.

Im Landkreis Gießen gibt es derweil (Stand: 18. März, 18.44 Uhr) 47 bestätigte Fälle des Coronavirus, davon seien 45 Infizierte in Quarantäne und zwei stationär aufgenommen worden, heißt es von der Pressestelle des Landkreises. "Zwei Infizierte sind bereits wieder genesen. Außerdem sind etwa 180 enge Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne."

Der junge Afghane war am Dienstag im Rahmen der bei der Ankunft stattfindenden medizinischen Regeluntersuchung aufgefallen und bereits vor dem positiven Laborergebnis in einen Bereich eines separaten Gebäudes verlegt worden. Dieser werde "bei den kleinsten Anzeichen" speziell für noch nicht abschließend auf Corona und andere Krankheiten getestete Ankommende genutzt. Die möglichen Kontaktpersonen seien informiert und isoliert worden. Zugleich versichert Oliver Keßler, dass "weiterhin alle Anstrengungen unternommen und Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um am Coronavirus infizierte Personen, die über das Ankunftszentrum Gießen in die Erstaufnahmeeinrichtung gelangen könnten, so schnell wie möglich zu identifizieren und separat unterzubringen".