Beim zweiten Themenabend aus der Reihe „Feierabend:digital“ konnten Interessierte die Veranstaltung online per Videoübertragung verfolgen und sich per Chat auch live in die...
GIESSEN. Das Format passte zum Titel: Der zweite Themenabend aus der Reihe „Feierabend:digital“ der Fabrik19 GmbH in Gießen fand ohne analoge Zuschauer statt. Interessierte konnten die Veranstaltung mit dem Titel „Interne Kommunikation und Berufsbilder im Wandel“ aber online per Videoübertragung verfolgen und sich per Chatfunktion auch live in die Diskussion einbringen. „Wir freuen uns als Gastgeber sehr, die Eventreihe auch trotz Corona weiter durchführen zu können“, begrüßte Mark Pralle, Geschäftsführer der Fabrik19, die Zuhörer zuhause und die Gäste für den Themenabend, die – natürlich mit Abstand – im Co-Working-Space des digitalen Start-Ups zusammenkamen.
Den Anfang machte Christian Piterek von der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH, die über 19 Gesellschafter aus der Region vereinigt. „Darunter sind die Universitäten, Industrie- und Handelskammern sowie Landkreise und Städte – wie Gießen, Marburg oder Limburg“, berichtete Piterek. Erklärtes Ziel sei die Impulsgebung und die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Mittelhessen. „Mit unserem Programm ‚Mittelhessen digital‘ wollen wir Unternehmen aus der Digitalbranche zusammenbringen und vernetzen“, so der Regionalmanager.
Workshops zur Weiterbildung, Nachqualifizierung oder zur Wiedereingliederung von Berufsrückkehrern werden außerdem von dem Regionalmanagement untergliederten Arbeitskreis „Neue Wege zur Fachkräftesicherung“ angeboten, dessen Leiter Frank Schmidt ebenfalls an der Runde teilnahm. „Wir haben deutliche Synergien in unserer Arbeit und in der Idee der digitalen Förderung gefunden, weshalb wir diese Veranstaltung zusammen durchführen wollten“, begrüßte auch Schmidt die Teilnehmenden. Schwerpunkte lägen deshalb auf der digitalen Kommunikation in Unternehmen und der Digitalisierung der Arbeitsprozesse. Zu ersterem Thema konnte Pralle, dessen Fabrik19 Spezialistin in der Erstellung von Anwendungen für das digitale Stadtmarketing und Smart-Cities ist, über die Entwicklung einer Mitarbeiter-App in der Globus-Kette berichten.
„Der wichtigste Punkt ist hierbei, dass die App einen Mehrwert besitzen muss, um von der Belegschaft, dem Betriebsrat und allen Beteiligten akzeptiert zu werden“, so der CEO. Digitale Belegungspläne und die einfachere Zeiterfassung lieferten diesen Mehrwert, „Funktionen, wie den Chat oder digitale Krankmeldungen wollen wir folgen lassen“, versprach Pralle. Die einfache Bedienung und Anwendbarkeit sei dabei Grundvoraussetzung für die Verwendung bei den rund 42 000 Mitarbeitern.
Ein Beispiel für das Eindringen digitaler Technologie in klassische Handwerksberufe lieferte hingegen Yannick Müller, Dachdeckermeister aus Weimar. Zum Betrachten von etwaigen Schäden an Dächern und zur Maßnahmenplanung verwendet er eine kamerabestückte Drohne. „So spare ich viel Zeit, da keiner über ein Gerüst oder eine Hebebühne zu unwegsamen Stellen gelangen muss. Nebenbei erhöht das auch die Sicherheit für die Mitarbeiter“, erklärte der Dachdeckermeister. Langfristig wolle er sich auch eine Drohne anschaffen, die in der Lage ist, automatische Vermessungen durchzuführen. „Ich bin von der neuen Technologie überzeugt!“, konstatierte Müller.
Nach einer abschließenden Fragerunde lud Pralle bereits zum nächsten „Feierabend:digital“ ein – „eventuell aber auch wieder digital“.