Gießener Sven Franke startet erneut Ultra-Marathon

Viele Sponsoren ermöglichen das "Running & Cycling for Children": Thomas Rühl (r.) von der Cursor Software AG übergibt das Carbon-Bike an Sven Franke.  Foto: Czernek
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Neue Tour, gleiches Ziel: Sven Franke startet auf eine 1700 Kilometer-Tour, um erneut Spenden für den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst zu sammeln. 30 000 Euro sollen...

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GIESSEN. Gießen. Eine neue Challenge für Sven Franke: In diesem Jahr will er innerhalb von 13 Tagen 1700 Kilometer auf dem Fahrrad in Deutschland zurücklegen und dabei 14 000 Höhenmeter überwinden. Sein Ziel ist es, die Spendensumme von 26 000 Euro für den ambulanten Hospizdienst des vergangenen Jahres noch zu toppen. Am 27. August startet er mit einem Marathonlauf über 42 Kilometer von Flensburg nach Schleswig. Von dort geht es über mehrere Stationen, die ihn bis nach Österreich führen, wieder zurück nach Gießen. Wenn alles nach Plan verläuft, wird er am Mittwoch, 8. September, wieder in Gießen einlaufen.

Seit 2012 stellt er sich jedes Jahr einer neuen Herausforderung im Bereich des Ultra-Marathonlaufs, um Spendengelder für den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Gießen zu generieren. Daraus wurde der Charity-Lauf "Running for Children". Radfahren ergänzt die diesjährige Tour, sodass der Slogan für 2021 lautet: "Running & Cycling for Children". Die Motivation dafür bekommt Franke durch seine Familie. "Ich habe zwei gesunde Töchter, ich will etwas von meinem großen Glück zurückgeben". Doch in diesem Jahr wird einiges anders sein: Für 2020 war ein Ultra-Marathon in Kambodscha geplant, durch Corona und verletzungsbedingt konnte dieser nicht stattfinden. Seine Knieprobleme haben sich insofern stabilisiert, als er Fahrrad fahren kann. Daher hat er eine Tour durch Deutschland ausgearbeitet, die größtenteils auf dem Fahrrad bestritten werden soll, lediglich der Start und das Finish möchte er in alter Tradition als Marathon gestalten. "Fahrradfahren das geht gut, dennoch ist es eine Herausforderung der besonderen Art für mich", erläuterte Franke bei der Vorstellung der neuen Tour, bei der wiederum die verschiedenen Kinderhospizdienste in Deutschland angefahren werden - der nördlichste davon liegt in Flensburg, der südlichste in München.

So ergab sich eine ungewöhnliche Strecke, die ihn unter anderem von Flensburg über Hamburg, Berlin, Plauen, München, Heidelberg und Limburg führen wird. Sogar ein "Abstecher" nach Leutasch/Österreich ist mit dabei, da dort ein langjähriger Sponsor zuhause ist, dem Franke damit für sein langjähriges Engagement danken möchte. Mit seinen 1700 Kilometern ist seine Strecke ungefähr halb so lang wie die Tour de France mit ihren rund 3400 Kilometern, allerdings fährt Franke ohne jegliche Ruhetage. Neben dem Umstieg vom Laufen auf das Fahrrad gibt es noch weitere Veränderungen: Neu ist ein Begleitfahrzeug mit einem zweiköpfigen Filmteam, das die Tour dokumentieren wird. "Daher haben wir uns auch attraktive Locations und Touren gesucht, die besondere Schwierigkeiten für mich bereithalten. So ist die längste Teilstrecke mehr als 200 Kilometer lang. Das ist eine Herausforderung für mich, ob ich das durchhalten kann. Aber, es soll auch wehtun", so Franke lächelnd.

Aus diesem Material wird ein Film entstehen, der Ende des Jahres im Kinopolis der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Durch den Verkauf der Eintrittskarten sollen noch weitere Spenden generiert werden. "Unser Ziel ist es, in diesem Jahr 30 000 Euro zu sammeln", erklärt der Sportler. Eine besondere Schwierigkeit ergab sich auch bei der Suche nach einem geeigneten Bike, denn der Markt ist aktuell leer gefegt. Ein Fahrradgeschäft aus Wieseck konnte weiterhelfen, sodass Franke nun mit einen Cyclocross aus Carbon die Strecke bestreiten kann. Dieses Fahrrad übergab Thomas Rühl, Vorstandsvorsitzender der Cursor Software AG, am Dienstag offiziell an Franke.

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Für die Schlussetappe von Dillenburg nach Gießen wünscht sich Franke, dass er diese Strecke von 42 Kilometern nicht alleine läuft, sondern dass ihn viele darauf begleiten werden. "Natürlich muss man nicht die gesamte Strecke mitlaufen. Ich würde mich sehr freuen, wenn man ein Stück dabei ist. Ich bin mir sicher, dass es in den Unternehmen, die mich sponsern, viele Laufinteressierte gibt, sodass es sich zu einem tollen Zieleinlauf in Gießen kommen wird." Endpunkt wird das Polizeipräsidium Mittelhessen sein, Frankes Arbeitgeber.

"Ich bedanke mich für die tolle Unterstützung von meinem Kollegen und allen Sponsoren, die die Tour erst ermöglichen." Obwohl die Tour 2020 ausfiel, kamen 26000 Euro an Spenden für den ambulanten Hospizdienst zusammen, da sämtliche Sponsoren sich an ihre vorab getätigten Zusagen hielten. "Ich bin darüber sehr dankbar", betont Franke.