In Gießen verzeichnet das UKGM "extrem viel mehr Verletzte"

Schnee, Eisglätte und klirrende Kälte prägen das Bild auch in Allendorf.  Foto: Friese

Glatteis sorgt in Gießen für zahlreiche Knochenbrüche auf dem Weg zur Arbeit. Das ganz große Verkehrschaos bleibt nach Angaben der Polizei aus.

Anzeige

GIESSEN. Winteridyll? Alles eine Frage der Perspektive. Die, die täglich raus müssen, stellen Eis und Schnee seit dem Wochenende jedenfalls vor erhebliche Herausforderungen. "Wir haben extrem viel mehr Verletzte, die wir versorgen müssen", berichtet Frank Steibli, Pressesprecher des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM). Für Polizei und Feuerwehr blieb es bis Montagmittag dagegen weitgehend ruhig.

Es ist ein leichtes Klirren, das Samstagnacht ankündigt, was in den nächsten Tagen zu erwarten ist: Eisregen prasselt gegen das Fenster und verwandelt die Stadt in eine Rutschbahn. Im Laufe des Sonntags legt sich Schnee darüber - tückisch. Besonders glatte Stellen sind so nur schwer zu erkennen. Am Montag hat das Folgen: "Heute sind jede Menge Leute zu uns gekommen, die auf dem Weg zur Arbeit waren", führt Steibli aus. Zu den Verletzungen, die in der Notaufnahme anlandeten, gehörten Hand- und Beinbrüche, Frakturen praktisch aller Extremitäten. "Nicht nur das Wetter ist extrem. Die unfallchirurgische Herausforderung ist es auch", bilanziert der Pressesprecher. Aus Sicht der Polizei war es dagegen bis Montagmittag weitgehend ruhig. "Das ganz große Verkehrschaos ist ausgeblieben", erklärt Polizeisprecherin Sabine Richter. Viele Menschen seien am Wochenende wohl eher zuhause geblieben oder hätten sich im Straßenverkehr sehr vorsichtig verhalten.

Im Zusammenhang mit der Glätte musste die Berufsfeuerwehr erst in den Mittagsstunden des Montags ran. "Gegen 11.30 Uhr hatten wir einen Verkehrsunfall zwischen Kleinlinden und Dutenhofen (Abzweig zur Sennhütte), bei dem die Feuerwehr die Personenrettung aus dem im Straßengraben liegenden Fahrzeug vornehmen musste. Das hatte möglicherweise oder sehr wahrscheinlich etwas mit der Glätte zu tun. Eingesetzt war der Rüstzug der Berufsfeuerwehr", informiert Feuerwehrchefin Martina Klee. Etwa 60 200 Euro Schaden hinterließ ein Unfall am Sonntag auf der A5 zwischen Ausfahrt und Kreuz Reiskirchen. Gegen 5.30 Uhr prallte ein 36-jähriger Porsche-Fahrer infolge der Straßenglätte gegen einen Leitpfosten, blieb jedoch unverletzt. Und in Reiskirchen geriet Sonntagfrüh ein 22-jähriger Mann aus Buseck mit seinem Polo ins Schleudern. Um etwa 3 Uhr stieß er auf der Landstraße 3129 gegen die Leitplanke, verletzte sich aber ebenfalls nicht. Der Sachschaden wird auf 7900 Euro geschätzt.