Die AfD fragt den Magistrat nach der aktuellen Situation in der Ausländerbehörde der Stadt Gießen. Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz legt grundlegende Zahlen vor.
GIESSEN. Wie ist die aktuelle Situation in der Ausländerbehörde? Das hat die AfD den Magistrat gefragt. "Es kommt in den lokalen Medien immer wieder zu negativer Berichterstattung über die Situation in der Ausländerbehörde", führt die Fraktionsvorsitzende Sandra Weegels als Begründung aus. Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz hat darauf geantwortet und grundlegende Zahlen vorgelegt, aus denen sich der gegenwärtige Zustand ableiten lässt.
Mit einem Katalog von insgesamt neun Fragen bittet Weegels um Informationen. Neben der Anzahl der Mitarbeiter will sie unter anderem wissen, wie hoch der Krankenstand oder auch die Fluktuationsquote sind. "In der Ausländerbehörde sind 26 Mitarbeiter beschäftigt, davon sechs in Teilzeit", erläutert Grabe-Bolz. Davon seien sieben in einem Beamten- und 19 in einem Beschäftigtenverhältnis. 21 der Mitarbeiter seien weiblich, fünf männlich. Zeitarbeitsverhältnisse gebe es keine.
Zwei Quereinsteiger
"In der Ausländerbehörde sind 1,8 Prozent aller Mitarbeiter der Stadt beschäftigt", so die Oberbürgermeisterin. Zwei Beschäftigte seien als sogenannte Quereinsteiger eingesetzt, verfügten aber über eine vorherige büronahe Ausbildung beziehungsweise Tätigkeit.
Beim Blick auf die Zahlen zum Krankenstand fällt auf, dass sie im Zeitraum zwischen 2015 und 2019 nur in einem Jahr höher waren als in der gesamten Verwaltung. So lag die Quote 2015 bei 20,8 Prozent, während sie in der gesamten Verwaltung 29 Prozent erreichte. 2016 war das Verhältnis 19,6 zu 29,3 Prozent, 2017 18,3 zu 29,8 Prozent und 2018 bei 25,3 zu 29,2 Prozent. Einziger Ausreißer ist das Jahr 2019, in dem die Ausländerbehörde einen Krankenstand von 35,4 Prozent im Vergleich zu 27,3 Prozent in der Gesamtverwaltung verzeichnete. Dieser Wert sei "zurückzuführen auf zwei Fälle von Langzeiterkrankung", berichtet die OB.
Die Fluktuation aus der Behörde habe sich in den Jahren 2016 bis 2019 zwischen einem und vier Mitarbeitern bewegt, so die Sozialdemokratin. 2015 hat kein Beschäftigter die Behörde verlassen. "Die Fluktuation erfolgte überwiegend aufgrund von Bewerbungen auf höher dotierte Stellen." Die letzte Mitarbeiterbefragung sei 2012 im Rahmen der Befragung aller städtischen Mitarbeiter erfolgt.