Krise als Innovationstreiber

Holger Fischer hat auf die Veränderungen mit Lösungen reagiert. Foto: Confidos Akademie
© Confidos Akademie

Als Anbieter analoger und digitaler Wissensvermittlung hat die Confidos Akademie von heute auf morgen ausschließlich auf digitale Weiterbildung umgestellt – mit Erfolg.

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GIESSEN. Giessen. „Bildung lebendig gestalten“ ist das Motto der vor zehn Jahren gegründeten Confidos Akademie Hessen. Als ehemaliger Qualitätsbeauftragter des Landkreises Gießen und Lehrbeauftragter im Bereich Erziehungswissenschaften weiß Inhaber und Gründer Holger Fischer genau, worauf es ankommt, damit Lernen effizient ist und dennoch Spaß macht. Darüber hinaus sei es wichtig, auf Veränderungen mit geeigneten Lösungen zu reagieren.

Wie das funktioniert, haben Fischer und sein Team in der Corona-Krise unter Beweis gestellt. Als Anbieter analoger und digitaler Wissensvermittlung hat die Confidos Akademie von heute auf morgen ausschließlich auf digitale Weiterbildung umgestellt – mit Erfolg: „Nachdem in den ersten Wochen einige Aufträge im Präsenzbereich verloren gegangen sind, waren wir schnell in der Lage, die Krise als Chance zu nutzen und unsere Kunden fit für die Digitalisierung zu machen.“

Strukturen und Rituale

So bietet die Confidos Akademie ihren Kunden Unterstützung bei der, für viele doch recht ungewohnten, Arbeit im Homeoffice. „Ganz wichtig ist es, bei der Arbeit von zuhause feste Strukturen und Rituale zu haben“, erklärt er. Bei Confidos begrüße man sich beispielsweise täglich mit: „Guten Morgen, ich bin jetzt online.“ Auch gewohnte Abläufe gelte es beizubehalten, sprich wie immer aufzustehen und sich so zurechtzumachen, als wolle man das Haus verlassen.

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Einige Unternehmen würden auch „Warm-up-Meetings“ durchführen oder zu einem gemeinsamen „Gehirnjogging“ einladen. „Der Kontakt zu den anderen Mitarbeitern sollte auf jeden Fall weitergepflegt werden“, rät er. Und: „Mitarbeiter brauchen ein wertschätzendes Feedback, um motiviert zu bleiben." Dafür müsse sich das Führungspersonal auf jeden Fall Zeit nehmen.

Eine weitere Herausforderung stelle die Kommunikation in der virtuellen Welt, beispielsweise bei einer Videokonferenz, dar. „Wie komme ich am besten rüber?“, „Wo schaue ich hin?“, „Wie weit muss ich von der Kamera entfernt sitzen?“, seien nur einige Fragen. Aber auch „Wie delegiere ich Aufgaben“, oder „Wie bereite ich Webmeetings vor?“, sind Themen, die von Kunden an die Confidos Akademie herangetragen werden.

„Die Digitalisierung stellt eine Riesenanforderung für Führungskräfte dar, die nebenher auch noch viele andere Aufgaben, wie beispielsweise ihr Team neu zu organisieren, bewältigen müssen“, weiß Fischer aus Erfahrung. Aus diesem Grund bietet die Akademie „Webinare“ zu den unterschiedlichsten Themen, wie zum Beispiel Zeit- und Selbstmanagement, an. „Wir werden auch Angebote entwickeln, wie man am besten mit einer Atemmaske kommunizieren kann“, erklärt der Experte lachend. „Fakt ist, dass der Fokus hier stärker auf der Stimme und den Augen liegt.“

Auf drei Stunden verkürzt

„Niemand ist in der Lage acht Stunden am Stück am PC zu sitzen“, betont Fischer. Aus diesem Grund würde aus einem auf acht Stunden ausgelegten Präsenzseminar ein dreistündiger Onlineworkshop. Auf große Resonanz stieß auch die YouTube-Videoreihe „Auf eine Tasse Kaffee“, in der Fischer mit Experten über aktuelle Themen, wie „Vertrieb digitaler denken – Social Selling“ spricht.

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„Die Corona-Pandemie ist ein Innovationstreiber für die Digitalisierung“, fasst Holger Fischer zusammen. Das Arbeiten werde sich nun auch hierzulande stärker hin zum Digitalen entwickeln. „Bisher ist leider in Vergleich zu anderen Ländern viel verschlafen worden“, bedauert er. Dennoch weist er darauf hin, dass auch Digitalisierung an ihre Grenzen stößt: „Menschen sollten sich auch weiterhin persönlich begegnen. Teamentwicklung nur digital betreiben zu wollen, ist für mich nur sehr schwer vorstellbar.“

Von Petra Zielinski