Lipödem-Zentrum am "EV" hilft bei schwerem Leiden

(red). Im neu gegründeten Lipödem-Zentrum-Mittelhessen (LZM) der Klinik für Plastische, Ästhetische, Rekonstruktive und Handchirurgie des Agaplesion Evangelischen...

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GIESSEN. Im neu gegründeten Lipödem-Zentrum-Mittelhessen (LZM) der Klinik für Plastische, Ästhetische, Rekonstruktive und Handchirurgie des Agaplesion Evangelischen Krankenhauses Mittelhessen ("EV") konnte bereits der 100. Patient mit dieser Erkrankung erfolgreich behandelt werden: Anna Krüger (Name geändert) leidet laut der Pressemitteilung seit dem jungen Erwachsenenalter an einem chronischen Lipödem. Bei dieser Krankheit ist das Unterhautfettgewebe der Patienten, insbesondere weiblicher, deutlich vermehrt. Das typische Erscheinungsbild sind schmerzhafte, anlagebedingte Fettgewebsverteilungsstörungen der Extremitäten - meistens der unteren, seltener auch der Arme. Es ist ein langer Leidensweg unter Schmerzen - körperlich wie psychisch, denn Sport führt meist nicht zur Besserung.

Oft seien die Patienten dem Unverständnis ihrer Mitmenschen ausgesetzt, heißt es weiter. Hinzu kommt, dass es sich um eine fortschreitende Krankheit handelt. Auch die lange Zeit bis zur Diagnosestellung könne zermürbend sein - so auch bei Anna Krüger, denn ihr Hausarzt hatte die Krankheit zunächst nicht erkannt. Erst mit Anfang 20 wusste sie endlich, was sie quälte. Seither besteht ihr Leben aus jeder Menge Arztbesuche und der anstrengenden Bekämpfung der Symptome durch nicht-operative Therapien wie der Lymphdrainage und der Kompressionswäsche.

Über das Internet ist die junge Frau vor einer Weile auf das LZM aufmerksam geworden. "Ich bin so froh, dass es die Klinik gibt", betont sie. Zuvor war sie, obwohl in der Region geboren und aufgewachsen, immer wieder den langen Weg nach Köln gefahren. "Von der Diagnose über die Absprache mit Fachärzten und Behörden bis hin zur Koordination der Behandlung mit den Krankenkassen hat mich das Zentrum den ganzen Weg über begleitet. Hier fühle ich mich richtig gut aufgehoben", erzählt die Patientin und ist dankbar für die Verbesserung ihrer Lebensqualität.

Das Kompetenzzentrum wurde gegründet, weil die Zahl der Betroffenen und das erhöhte Bewusstsein in der Bevölkerung für das Beschwerdebild deutlich zunimmt. In enger Kooperation mit Angiologen, Gefäßchirurgen und Selbsthilfegruppen sowie wissenschaftlicher Auswertung der Ergebnisse möchte das Zentrum die höchstmögliche Versorgungsqualität bieten.