Marlene und Karl Heller seit 60 Jahren verheiratet

Marlene und Karl Heller sind seit 60 Jahren verheiratet. Foto: Jung
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Vor 60 Jahren läuteten die Glocken zur Hochzeit von Karl und Marlene Heller. Die standesamtliche Trauung war in Rechtenbach, weil Lützellinden damals noch zum Kreis Wetzlar zählte.

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GIESSEN-ALLENDORF. (kg). Vor 60 Jahren läuteten die Glocken der Lützellindener Kirche zur Hochzeit von Karl und Marlene Heller. Vor Pfarrer Hans Peltner gab sich das Paar das Ja-Wort, die standesamtliche Trauung war im Standesamt in Rechtenbach, weil Lützellinden damals noch zum Kreis Wetzlar zählte.

Karl Heller kam 1939 in der „Lehmekaut“, wie sich die Straße in Lützellinden nannte, zur Welt. Er wuchs mit zwei Brüdern auf, erlernte den Beruf des Anstreichers beim Malerbetrieb Fritz Franz. Nur wenige Meter zu laufen hatte er zu seinem Arbeitgeber, dem er bis 1970 die Treue hielt. Dann begann er als Angestellter in der Fernvermittlungsstelle der Bundeswehr am Rand von Lützellinden, arbeitete im Schichtbetrieb in einem Bunker. Nach elf Jahren dort wechselte Heller in das Bundeswehrkrankenhaus in der Gießener Schubertstraße und war auch als Fernmelder eingesetzt. In den Vorruhestand ging er 1994, die Rente wurde wirksam im Jahr 2002. Brieftauben waren seine große Leidenschaft, er zählte zum Brieftaubenverein Lützellinden und errang zahlreiche Erfolge mit seinen Züchtungen. In guter Erinnerung ist dem Diamanthochzeiter die Taube Nummer 49, Farbschlag blau, geblieben, die zu seinen wertvollsten Tieren zählte. 50 Jahre ist Karl Heller aktives Mitglied im Gesangverein Eintracht Kleinlinden.

Das gemeinsame Haus in der Lützellindener Straße in Kleinlinden, wo das Ehepaar seit 1961 wohnte, verkauften Hellers und zogen nach dem Umbau des Hauses der Tochter in den Stadtteil Allendorf. Marlene Heller kam in Kleinlinden 1942 mit Mädchennamen Amend zur Welt. Sie erlernte den Beruf der Verkäuferin und arbeitete zunächst in einem Lebensmittelgeschäft und anschließend in der Bäckerei Weitzel, gegenüber. Später pflegte sie lange ihre Mutter. Die Neugier war es, die das Paar zusammenführte. Sie ging von einer Theaterprobe im Gasthaus „Zur Eiche“ nach Hause, Karl kam gerade vom Fahrschulunterricht und sie verabredeten sich zur Premiere eines Theaterstücks. Der MGV führte ein Singspiel auf und sie erlebten es gemeinsam voller Freude.

Ein gemeinsames Hobby der Diamanthochzeiter ist das Singen. Seit Kurzem genießen sie den schönen Ausblick vom Balkon der neuen Wohnung, beobachten Hasen, Rehe, Schwäne, Störche und Waschbären. Doch es gibt für den gelernten Handwerker auch noch einiges beim aufwendigen Hausbau zu tun. Zum Ehrentag gratulierten Tochter, Sohn und drei Enkel. Als offizielle Gratulanten erschienen Ortsvorsteher Thomas Euler und Stadtrat Rolf Krieger, der an diesem Tag seine letzte Amtshandlung vornahm. Die Grüße der evangelischen Kirchengemeinde überbrachte Pfarrerin Christine Specht.