Bei einer hessenweiten Razzia gegen den internationalen Drogenhandel sind Bundeskriminalamt und Polizei in Mittelhessen gleich mehrere verdächtige Personen ins Netz gegangen.
WIESBADEN/GIESSEN. Dem Bundeskriminalamt (BKA) und der hessischen Landespolizei ist ein Schlag gegen den internationalen Rauschgifthandel gelungen. Nach Durchsuchungen im Großraum Gießen und Marburg gab es vier Haftbefehle, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gießen am Donnerstag sagte. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehe ein 45-Jähriger, der die Einfuhr von insgesamt mehr als zehn Kilogramm Heroin und Transporte von zusammengerechnet mindestens 45 Kilogramm Kokain organisiert haben soll.
Bei den Rauschgiftgeschäften soll er nach Angaben der Ermittler mutmaßlich von zwei 44 und 62 Jahre alten Männern unterstützt worden sein. Spezialkräfte hätten zwei der drei per Haftbefehl gesuchten Tatverdächtigen an ihren Wohnorten in Gießen und Marburg festgenommen, erklärte das BKA. Der 62-jährige dritte Tatverdächtige verbüßt den Angaben zufolge bereits wegen einer anderen Verurteilung eine mehrjährige Freiheitsstrafe wegen schwerwiegenden Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Der vierte Haftbefehl richte sich gegen einen 47-Jährigen aus dem Vogelsbergkreis. Bei dem Mann seien bei den Durchsuchungen ein Kilogramm Heroin und fünf Kilogramm der Droge Fentanyl gefunden worden, teilten die Staatsanwaltschaft und das BKA mit. Alle vier Tatverdächtigen befänden sich in hessischen Justizvollzugsanstalten.
Außerdem haben in Hessen heute auch Waffen-Razzien stattgefunden: Im Zusammenhang mit einem Ermittlungskomplex wegen Falschgelds hat die Polizei am Donnerstag acht Wohnungen in Hessen durchsucht. Die Ermittlungen richten sich gegen acht Verdächtige, die über das Darknet Falschgeld gekauft haben sollen, wie die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) in Frankfurt am Main mitteilte. Dabei soll es um Beträge im mittleren bis hohen zweistelligen Bereich gegangen sein, erklärte ein Sprecher. Gesicherte Beweismaterialien wie Computer und Handys würden nun ausgewertet, die Ermittlungen dauerten an.
Bei den Durchsuchungen in Freigericht (Main-Kinzig-Kreis), im Bereich Kassel, Bereich Marburg, Wiesbaden und Frankfurt wurde eine Person in Frankfurt am Main wegen Waffenbesitzes und wegen einer gefundenen Sprengfalle vorläufig festgenommen. Bundesweit hatte die Polizei am Donnerstag 29 Wohnungen in elf Bundesländern durchsucht. Bei den Razzien waren rund 160 Beamte im Einsatz. Die Maßnahmen wurden durch die Polizei Köln und das Bundeskriminalamt koordiniert.
Von dpa