Mobiler Wagen für Handhygiene

Bei der Spendenübergabe (von links): : Julia Seim (Hygienefachkraft), Doreen Ziedorn (Hygiene-Ärztin), Ines Tlusty (Hygienefachkraft) und Daniel Seim (Erbauer des Wagens und Juniorchef der Schreinerei Bernd Seim). Foto: Kremer

Konzept für die Zukunft: Fachkräfte des Uniklinikums Gießen erhalten eine Spende der Schreinerei Seim für ihr Krankenhauspersonal.

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GIESSEN. Der Wunsch der Hygienefachkräfte Julia Seim und Ines Tlusty war klar: Ein effizientes Konzept, um die dringend notwendigen Händehygieneschulungen für das Krankenhauspersonal des Uniklinikums Gießen in Zeiten von Corona weiter durchführen zu können. Die Idee zur Umsetzung hatte Daniel Seim, Juniorchef der Schreinerei Bernd Seim. Er entwickelte einen mobilen Wagen, ausgestattet mit Desinfektionsspendern und Infotafeln sowie UV-Lampen, der nun offiziell als Spende an die Krankenhaushygiene übergeben wurde.

Pandemiebedingt können große Schulungen mit allen Stationsmitarbeitern momentan nicht stattfinden, gerade deshalb sei der Wagen von Vorteil, weil die Hygienefachkräfte nun eine Station nach der anderen besuchen und die durch die Hessische Hygieneverordnung geforderte Schulung mit einzelnen Mitarbeitern nacheinander absolvieren können. Auch den Mindestabstand könne man durch die ausklappbaren Seitentische gut einhalten. Obwohl der Plan ursprünglich nur als Alternative zu großräumigen Veranstaltungen geplant war, komme er so gut an, dass man das Konzept vermutlich auch nach Corona weiterführen wolle. Schließlich sei es sehr viel einfacher, die Leute zwischendurch auf den Stationen abzuholen, wenn sie gerade Zeit haben, dabei werde auch der Arbeitsablauf weniger gestört.

Drei bis vier Mal im Jahr besuchen nun die Hygienefachkräfte die einzelnen Stationen, um alle Mitarbeiter zu erreichen, schließlich sei aufgrund von Schichtarbeit, Urlaub oder Krankheit nicht jeder zur selben Zeit vor Ort. Das Ziel, dem Krankenhaus eine möglichst praktische Hilfe zu bieten, konnte Daniel Seim mit seiner Innovation eindeutig erreichen, bestätigt Hygieneärztin Doreen Ziedorn. "Vielleicht bringt das auch mehr Leute dazu, noch einmal nachzudenken und etwas zu verbessern", merkt sie an, und lobt gleichzeitig, dass die meisten Krankenhausmitarbeiter trotz der hektischen Arbeitsbedingungen sehr vorbildlich auf ihre Handhygiene achten.