Am Trieb 5 entstehen 20 barrierefreie und belegungsgebundene Wohneinheiten. Die Nettokaltmiete liegt bei 6,80 Euro je Quadratmeter. Stadt und Wohnbau hoffen auf weitere...
. Giessen (rsc). "Sehr aufregend!" Die seit Oktober amtierende neue Geschäftsführerin der Wohnbau GmbH, Dorothee Haberland, war sichtlich erfreut über ihre "erste Grundsteinlegung in Gießen". Immerhin ist sie in ihrer Funktion unmittelbar an der Stadtgestaltung und -entwicklung beteiligt. Gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzenden Dietlind Grabe-Bolz war sie auf die Grundsohle der Baugrube im Trieb 5 hinabgestiegen, um den obligatorischen Spatenstich zu vollziehen. Auf dem Grundstück der Wohnbau, wo vorher 28 Garagen gestanden hatten, sollen 20 durchgängig barrierefreie, belegungsgebundene Einheiten in Passivbauweise entstehen.
Das unterkellerte Gebäude wird über fünf Ein-, zehn Zwei- und fünf Vier-Zimmerwohnungen in fünf Etagen verfügen. Die Wohnungsgrößen bewegen sich zwischen 44 und 81 Quadratmetern. Angesichts einer Nettokaltmiete von 6,80 Euro je Quadratmeter ist Grabe-Bolz wichtig, dass die "vorbildlich ökologische Ausrichtung mit erschwinglichen vier Wänden gekoppelt" sei. "Auch ältere Menschen mit Einschränkungen sollen von uns versorgt werden." Zur Finanzierung des 4,7 Millionen Euro teuren Bauwerks gibt es für den Passivhaus-Standard Fördermittel des Landes. Außerdem gewährt die Stadt für jede Wohnung einen Kredit in Höhe von 10 000 Euro, damit diese als Sozialwohnungen firmieren. "Das ist ein weiterer Schritt in unserem Wohnraumkonzept, in dem wir die Realisierung von 400 Sozialwohnungen vorgegeben haben", betonte die SozialdemokratinSeit 2009 saniert die Wohnbau in dem Areal ihre bestehenden Gebäude. "Dieses Vorhaben hier ist das letzte in der Quartiersentwicklung", erläutert Dorothee Haberland. Der Neubau sorge in der angespannten städtischen Wohnraumsituation für Entlastung. Zudem entspreche er "sehr gut" der derzeitigen regionalen Nachfrage: "Gießen hat prozentual eine hohe Studierendenanzahl im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Das erhöht den Druck am Markt - ganz besonders bei kleineren Wohnungen." Das städtische Tochterunternehmen versuche, stets die Balance zu halten zwischen "zukunftsgerechter Bestandsentwicklung und nachhaltiger Sozialverträglichkeit".
Der Leiter Technische Planung, Prokurist Rainer Pauli, rechnet mit einer Bauzeit von etwa einem Jahr und dem Bezug im August 2021. "Trotz der Corona-Krise konnten wir bereits im Mai beginnen. Ein Glück, dass keine Kampfmittel im Untergrund gefunden wurden." In dieser Zeit hätte die Evakuierung besonderer Herausforderungen bedurft. "Obendrein sind wir froh, dass ein heimisches Bauunternehmen die öffentliche Ausschreibung gewonnen hat."