(wf). Am 2. März wird Michael Mandler aus Kinzenbach 22 Jahre alt. Diesen Geburtstag kann er als Fleischermeister feiern. Und zwar als Bester seiner am 26. November 2020...
KINZENBACH. (wf). Am 2. März wird Michael Mandler aus Kinzenbach 22 Jahre alt. Diesen Geburtstag kann er als Fleischermeister feiern. Und zwar als Bester seiner am 26. November 2020 abgeschlossenen vollzeitlichen Meisterausbildung an der traditionsreichen Frankfurter Fleischerfachschule Heyne, die mittlerweile ihre Aktivitäten an die überbetriebliche Ausbildungsstätte des hessischen Fleischerhandwerks in Weiterstadt verlagert hat.
Michael Mandler ist Sohn des Fleischermeisters Volker Mandler und der Fleischereifachverkäuferin Kattrin Mandler, die an der Spitze eines insgesamt 18-köpfigen Teams von Mitarbeitern die Metzgerei Mandler im Ortskern von Kinzenbach betreiben. Sein vor vier Jahren verstorbener Großvater Helmut Mandler hat die Handwerksfleischerei 1963 gegründet. Oma Irmgard Mandler, bald 80 Jahre alt und bis heute täglich aktive und unverzichtbare Mitarbeiterin im Betrieb, ist ebenso wie die Eltern stolz auf den jungen Fleischermeister, hat dieser doch die Meisterprüfung als Lehrgangsbester bestanden.
Damit aber ist Michael Mandler, der 2015 die Lahntalschule im benachbarten Atzbach mit dem „Qualifizierten Realschulabschluss“ verließ, nicht zufrieden. Seine Fleischerlehre begann er Anfang September 2015 im elterlichen Betrieb. Die Gesellenprüfung schloss er im Januar 2018 als Bester der Innung Gießen ab. Im nachfolgenden Leistungswettbewerb der Handwerksjugend, für den er sich als Innungsbester qualifiziert hatte, errang der 21-Jährige auch noch den Titel des Kammersiegers für den Bereich der sieben Landkreise und die Stadt Wiesbaden umfassenden Handwerkskammer Wiesbaden. Bereits eine Woche später startete er eine zweite Ausbildung im Vila Vita Rosenpark in Marburg, wo er die Profession des Kochs erlernte. Zweieinhalb Jahre später bestand der Strebsame die Abschlussprüfung zum Koch mit der Note 1, um dann wiederum nur knapp zwei Wochen später seinen Meisterkurs im Fleischerhandwerk zu beginnen. Dessen abschließendes Bestehen als Lehrgangsbester ist nun aber noch immer nicht das Ende der Fahnenstange. Michel Mandler ist mit seiner Motivation und seinem Willen ein gutes Beispiel für andere junge Menschen, eine „Karriere mit Lehre“ im Handwerk zu starten.
Derzeit arbeitet Mandler im elterlichen Betrieb und wohnt wie Eltern und Großmutter, jeder im je eigenen Haushalt, im gleichen, mehrfach erweiterten Gebäude in der Hauptstraße 6, dem Elternhaus und der Hofreite des Großvaters, wo auch der Handwerksbetrieb vor nun 58 Jahren gegründet wurde. Wobei das „Metzgern“ noch eine Generation weiter zurückreicht. Denn der Vater von Helmut Mandler, Robert Mandler, war Landwirt und jeweils im Winterhalbjahr Hausmetzger.
Und der junge Fleischermeister wird, so die Planung aller mit Blick in die Zukunft des Familienbetriebs – einschließlich seiner Freundin –, dereinst die Verantwortung in dritter Generation übernehmen. Bis dahin hat sich der junge Mann in Sachen Fortbildung und Weiterqualifikation noch einiges vorgenommen. Wenn es die Umstände zulassen, beginnt Michael Mandler bereits im März eine Ausbildung zum Fleisch-Sommelier. Und als das vorläufige i-Tüpfelchen auf seinem bislang prall gefüllten Aus- und Weiterbildungsweg soll dann ab September 2021 die Schulung zum Betriebswirt des Handwerks folgen. Vater, Mutter und Oma sind sich sicher, dass das alles auch gelingen wird.