In Heuchelheim geistern "Planungs-Gespenster" IKZ-Gewerbegebiet Biebertal und A 480 herum. Grüne klären auf und kündigen Widerstand an.
HEUCHELHEIM. Zuerst durch im Heuchelheimer Wald aufgehängte Informationen einer ehemaligen Bürgerinitiative und dann auch schnell in mehreren Medien diskutiert: Eine neue Planungsvariante zur Lösung des Wetzlarer Hochbrücken-Problems in Form einer Westumgehung Dalheims lasse im Raum Lahnau-Kinzenbach Ängste aufkommen, dass der alte A 480-Lückenschluss zwischen Blasbach und Wettenberg in der Folge wieder auftauche, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen.
Folgende Fakten stellen sich aufgrund allgemein zugänglicher Quellen laut Stephan Henrich vom grünen Ortsvorstand anders dar: Erstens stellt die Dalheimer Westumfahrung keineswegs den "derzeitigen Planungsstand" dar, sondern ist eine von vielen aus rechtlichen Gründen zu untersuchende Variante. Die von Land und Bund zu treffende Variantenentscheidung ist noch gar nicht gefallen. Sollte sie zugunsten dieser Lösung ausfallen, müssten die Verantwortlichen den Steuerzahlern auch erklären, warum für viele Millionen Euro die Dalheimer B 49-Einhausung und der vierspurige Abschnitt bis Oberbiel bereits ausgebaut wurden.
Zweitens wurde auch für den Fall einer dauerhaften Umleitung des B 49-Verkehres in Richtung Blasbacher Kreuz die Weiterführung des Verkehres Richtung Gießen über die A 45 schon bei dem Talbrücken-Neubau berücksichtigt. Und schließlich ist der A 480-Abschnitt, der laut Henrich als "Planungs-Gespenst einer autoverrückten Planergeneration" zu bezeichnen ist, im geltenden Bundesverkehrswegeplan (2016) vollständig gestrichen worden. Es sei hier auch kein "Hintertürchen" aufgelassen worden, wie es Bürgermeister Steinz ausgedrückt hat.
Aufgrund dieser Faktenlage plädieren die Heuchelheimer Bündnisgrünen für eine sachliche und realistische Einschätzung zum sicherlich nie mehr ernsthaft diskutierten Autobahn-Bau. Deutlich ernster zu nehmen ist aber die seit einigen Tagen vom Regierungspräsidium veröffentlichte sogenannte Arbeitskarte zur Fortschreibung des Regionalplanes, mit Darstellung künftiger Siedlungs- und Gewerbegebiete, die jetzt in den Gremien der Regionalversammlung diskutiert wird und im Herbst in die erste Bürgerbeteiligung gehen soll. Da taucht, übrigens neben einer großen, von der Gemeinde Heuchelheim nicht "bestellten", Neubaugebietsfläche auf Ackerland östlich Kinzenbachs wieder ein rund 15 Hektar großes neues Gewerbegebiet in Biebertal, Richtung Abendstern, auf. Und dies erinnert laut Henrich doch sehr an das 2015 in weitgehender Übereinstimmung der drei beteiligten Kommunen im Gleiberger Land abgelehnte IKZ-Gewerbegebiet.
"Von wem auch immer dieses weitere Planungs-Gespenst in die Regionalplanung eingebracht wurde", so Henrich weiter, "er oder sie wird unseren erneuten Widerstand zu spüren bekommen. Die Heuchelheimer Grünen freuen sich schon auf die Gelegenheit, in der Gemeindevertretung sowie auch im interkommunalen Austausch mit ihren grünen Freunden in Biebertal einen Widerstand gegen den erneut geplanten Eingriff in unsere gemeinsamen Lebensgrundlagen aufzubauen."