Kita Rappelkiste wird wohl am alten Standort wiederaufgebaut

Die Zukunft der Kita Rappelkiste wird konkret: Im Heuchelheimer Ausschuss kristallisierte sich die Option heraus, das Gebäude am alten Standort wieder aufzubauen. Ein Abriss des bestehenden Kindergartens mit zwei funktionsfähigen Gruppen ist damit nicht notwendig. Archivfoto: Meina
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Groß waren die sinnvollen Alternativen nicht, die die Heuchelheimer Ausschussmitglieder hatten. Eine endgültige Entscheidung soll dennoch erst im Dezember fallen.

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. Heuchelheim (jem). Die Kita Rappelkiste, die vor über einem Jahr durch ein Feuer fast völlig zerstört wurde, soll an alter Stelle wiederaufgebaut werden. Dafür sprachen sich die Mitglieder des Allgemeinen Fachausschusses in Heuchelheim am Donnerstagabend einstimmig aus.

Über die Zukunft des Gebäudes soll schlussendlich zwar erst in der Dezembersitzung der Gemeindevertreter entschieden werden. Die anderen Optionen für den Wiederaufbau der "Rappelkiste" scheinen jedoch wenig sinnvoll zu sein, wie Erster Beigeordneter Dr. Manfred Ehlers (Freie Wähler) mitteilte.

So erhält die Gemeinde von der Versicherung 2,65 Millionen Euro, die für einen Neu- oder Wiederaufbau zu Verfügung stehen. Der Wiederaufbau am alten Standort mit einem nun sechs- anstatt viergruppigen Kindergarten würde rund 2,8 Millionen Euro kosten - mit der Versicherungssumme habe die Gemeinde also nur knapp 150 000 Euro an Mehrkosten. Da es bereits Pläne gibt, müsste es zudem keinen Architektenwettbewerb geben und der Aufbau könnte innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein. Mit dem Architekten Thorsten Fellmann aus Gießen habe man auch bereits jemanden, der das Areal kenne. Schließlich hat er sich laut Ehlers beim Sichern der Ruine eingesetzt, Einsatz bei den Verhandlungen mit der Versicherung gezeigt und sich bei allen Berechnungen schnell und zügig gegenüber der Gemeindeverwaltung gezeigt. Ehlers' Vorschlag, der Architekt könne seine Pläne in großer Runde bei der kommenden Gemeindevertretersitzung vorstellen, traf auf breite Zustimmung. Die Ausschussmitglieder betonten jedoch, dass die Auswahl des Architekten damit noch nicht getroffen ist.

Stephan Henrich, der Fraktionsvorsitzende der Grünen, regte zudem an, dass man dennoch über einen Architektenwettbewerb nachdenken müsse. So gehen derzeit zwar die Geburtenzahlen nach oben (2019: 99 Geburten) und der Bedarf an Kita-Plätzen steigt, doch keiner könne sagen, wie es in 20 Jahren aussieht. "Gut wäre doch, wenn ein Wettbewerb es ermöglichen könnte, das Gebäude multifunktional zu nutzen und es vielleicht seniorengerecht gestaltet wird." Aber auch er war davon überzeugt, dass der Wiederaufbau an der alten Stelle die sinnvollste Alternative ist.

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Wie Ehlers vorgerechnet hatte, würde ein Neubau an einem anderen Standort etwa 5,5 Millionen Euro kosten, zusätzlich zum Erwerb eines geeigneten Grundstücks. Der komplette Neubau auf dem bestehenden Gelände und damit der Abriss des noch stehen gebliebenen Teils des alten Kindergartens - immerhin zwei funktionierende Gruppen - würde ebenfalls rund 5,5 Millionen Euro veranschlagen und durch einen Architektenwettbewerb mehr Zeit benötigen. Die Aufstockung der bestehenden Kindergärten sei ebenfalls keine ideale Lösung. So seien der Kiki Kinzenbach und das Sonnenhaus bereits komplett ausgereizt, und der Kindergarten Wakiki in der Wiesenstraße könne nicht ohne hohen baulichen und finanziellen Aufwand erweitert werden. SPD-Fraktionsvorsitzender Benjamin Unverricht regte zudem an, das bestehende Gelände durch Grundstücksankauf zu vergrößern. Unverricht brachte zudem eine interfraktionelle Arbeitsgruppe ins Gespräch.