Das traditionelle Arbeitstreffen der Partnerstädte Hungen und St. Bonnet de Mure fand nach zweijähriger Corona-bedingter Pause jetzt in Metz statt.
HUNGEN. Nach einer Corona- bedingten zweijährigen Pause fand kürzlich wieder das traditionelle Arbeitstreffen zwischen den Delegationen der Partnerstädte Hungen und St. Bonnet de Mure statt. Das fest vereinbarte Arbeitstreffen an einem Wochenende im Oktober dient der gegenseitigen Absprache von Terminen und Veranstaltungen und der Evaluierung der Partnerschaft. Hatte man sich vor zwei Jahren in Breisach im Schwarzwald getroffen, so hatten die französischen Freunde dieses Mal Metz als Austragungsort gewählt. Groß war die Freude bei der Ankunft im Hotel darüber, sich nach so langer Zeit endlich wiederzusehen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen fuhren alle Teilnehmer in die Innenstadt von Metz, um die drittgrößte Kathedrale Frankreichs zu besichtigen. Saint-Etienne (dt. Stephansdom) wurde von 1220 bis 1520 gebaut und gilt als eine der schönsten gotischen Kirchen in Frankreich.
Digital Kontakt gehalten
Bei einem Aperitif und dem gemeinsamen Essen fand man am Abend in lockerer Atmosphäre Gelegenheit, private Gespräche zu führen und sich ausführlich über die Ereignisse und Veranstaltungen in Hungen und St. Bonnet de Mure der vergangenen zwei Jahre zu unterhalten, insbesondere über die Lebensbedingungen während der Pandemie. Am darauf folgenden Morgen war das eigentliche Arbeitstreffen angesagt, an dem die politischen Gremien der beiden Städte sowie die Vertreter der Jumelage und des Partnerschaftsvereins Hungen teilnahmen.
Die Vorsitzende der Jumelage, Helene Branche, informierte in ihrer Präsentation die Teilnehmer über die Vereinsaktivitäten der Jumelage und die Geschehnisse in St. Bonnet de Mure, die natürlich aufgrund der mit der Pandemie verbundenen Restriktionen eingeschränkt waren. Immerhin verkauften sie häufig bei verschiedenen Anlässen die beliebten Brezel und boten in der Schule beim deutsch-französischen Tag ein deutsches Frühstück an.
Seitens des Partnerschaftsvereins gab der Vorsitzende Dieter Hausotter einen Einblick über die Vereinsaktivitäten der vergangenen zwei Jahre, die durch die Pandemie ebenfalls stark eingeschränkt waren. Konnte der Neujahrsempfang im Januar 2020 noch durchgeführt werden, so konnten im Sommer und Herbst desselben Jahres nur Aktivitäten im Freien stattfinden, wie das Boulespielen.
Während der Pandemie suchte man häufig die Natur oder nahe gelegene Erholungsgebiete in der Region auf. 2021 war es erst im Sommer möglich, einige Veranstaltungen wieder aufzunehmen, wie den Sommerstammtisch in Grünberg, die Jahreshauptversammlung und die Teilnahme an den Ferienspielen der Stadt Hungen mit dem Angebot Boulespielen.
Der Kontakt mit den französischen Partnern wurde mittels digitaler Technik mit E-Mails und Videokonferenzen aufrechterhalten. Die Bürgermeister Jean-Pierre Jourdain und Rainer Wengorsch zeigten sich erfreut, dass die persönlichen Begegnungen zwischen den Bürgern der beiden Partnerstädte wieder aufgenommen werden konnten, und hoben das Engagement der beiden Vereine lobend hervor.
Für die Übersetzung der Präsentationen und der Reden sorgten Florence Sapin, die ab Januar des kommenden Jahres den Vorsitz der Jumelage übernehmen wird, und Ulrike Haupt von der Stadtverwaltung Hungen.
Den Begleitpersonen wurde am Sonntagmorgen mit der Besichtigung der Prämonstratenser Abtei in Pont-a-Mousson ein kulturelles Programm geboten. Die direkt an der Mosel gelegene Klosteranlage aus dem 18. Jahrhundert ist ein Beispiel Lothringer Baukunst mit der Sakristei, der Abteikirche, den Kreuzgängen und den Kulturräumen. Heute beherbergt der Komplex Veranstaltungen, Ausstellungen, Empfangssäle und sogar ein Hotel für gut betuchte Gäste.
Alle Teilnehmer freuen sich schon auf die Begegnungen im kommenden Jahr. In Hungen werden dies die Eröffnung der Europawoche am 27. Mai und die Jubiläumsfeier zum 100. Schäferfest am letzten Augustwochenende sein. Die französischen Freunde luden zum Besuch des Nationalfeiertags am 14. Juli ein und sicherten zu, dass es am Vorabend wieder ein Feuerwerk in St. Bonnet de Mure geben wird.