Der Hungener Haupt- und Finanzausschuss sieht keinen Bedarf für die Erweiterung des Gewerbegebiets "Königsberger Straße - Herrenacker".
HUNGEN. Gleich zu Beginn der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (HuF) der Stadt Hungen stellte Wolfgang Macht (Grüne) den Antrag, den Tagesordnungspunkt zum Ankauf von Flächen für das Gewerbegebiet "Königsberger Straße - Herrenacker" von der Tagesordnung zu nehmen. Es gebe keine Notwendigkeit für den Kauf der Flächen. Die Firma Fural/Dipling plane keine Expansion. Bereits in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vom 28. Mai vergangenen Jahres hatte Macht darauf hingewiesen, dass es keinen Bedarf für die Erweiterung des Gewerbegebietes in der Königsberger Straße gebe. Ursprünglich war vorgesehen, ein Areal von rund 4,9 Hektar Fläche anzukaufen. Dafür waren rund 600 000 Euro eingeplant. Mit der Ausweisung des Gewerbegebietes "Hungen Süd" habe die Stadt für die nächsten zehn Jahre genügend Gewerbefläche zur Ansiedlung von Unternehmen zur Verfügung, so Macht. Die Ausschussmitglieder stimmten einstimmig für die Absetzung dieses Punktes von der Tagesordnung.
Ebenfalls einstimmig beschlossen wurde eine Vorlage, nach der die Kindergartengebühren für Januar und Februar vollständig beziehungsweise für Kinder, die bis zu zehn Tage je Monat die Betreuungseinrichtung besucht haben, zur Hälfte erlassen werden sollen.
Die Bodenbevorratung für das Baugebiet "Im hintersten Hellberg" in Hungen schließt nach den Berechnungen der Verwaltung mit einem Plus von 294 804,07 Euro ab. Kleinere Beträge sollen auf das Baugebiet "Mühlgärten", 3497,21 Euro als Ausgleich und 50 000 Euro auf die Bodenbevorratung des "Baugebietes Lindenallee" umgebucht werden, weil dort ein Mindererlös zu erwarten ist. Der größere Teil wird auf die Erschließungsmaßnahme des Gewerbegebietes "Grasser Höhe" umgebucht. Die Umbuchung auf die "Grasser Höhe" hält Fabian Kraft von "Pro Hungen" für problematisch, weil mit Überschüssen aus Wohngebieten Mindererlöse von Gewerbegebieten ausgeglichen werden.
Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses haben die Entwicklung der Zinsen für Kredite und Darlehen zur Kenntnis genommen. Seit dem 11. Dezember 2012 gibt es einen Beratervertrag zwischen der Magral AG und der Stadt, um die Zinsen und Zinsänderungsrisiken zu optimieren. Von 2014 bis 2019 hat die Stadt Hungen insgesamt etwa 1 931 000 Euro an Zinszahlungen erhalten. Im Jahr 2020 wurden für die Stadt keine Zinszahlungen generiert. Die Zinssicherungsverträge wurden angepasst. Der Zeitraum der Risikosicherung ist jetzt von Juni 2021 bis Juni 2050.
Christoph Fellner von Feldegg wurde einstimmig zum Ausschussvorsitzenden gewählt. Fabian Kraft von "Pro Hungen", Christine Weimer von der CDU und Wolfgang Macht von den Grünen wurden einstimmig zu Stellvertretern gewählt. Roger Baldauf, Thomas Bathge, Stefan Battenfeld, Anja Christ, Thomas Ewert, Sabine Nickel, Annika Plenes und Katharina Subotin aus der Verwaltung wurden zu Schriftführern gewählt.
Fellner von Feldegg bedankte sich nach der Wahl für das Vertrauen und wünschte allen eine hoffnungsvolle und gute Zusammenarbeit.
Der Ausschuss für Kultur und Soziales der Stadt Hungen hat Christine Weimer (CDU) zur Vorsitzenden sowie Michael Metzger und Anja Schwab zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.