Trockenheit und Schädlinge setzen Hungener Forst zu

Revierförsterin Wiebke Schrell zeigt eine geschädigte Hainbuche. Foto: Stadt Hungen
© Stadt Hungen

Bei einem Rundgang mit Vertretern der Kommunalpolitik und der Revierförsterei zeigte sich, dass der Hungener Stadtwald nicht in bestem Zustand ist.

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HUNGEN. Über den Zustand des Hungener Stadtwalds informierten sich auf Einladung von Bürgermeister Rainer Wengorsch Teilnehmer aus den Reihen des Magistrats, der Stadtverordnetenversammlung, der Stadtwaldkommission sowie weitere Gäste. Treffpunkt war der Parkplatz an den drei Teichen. Försterin Wiebke Schrell und Förster Frank Zarbel von der mit der mit der Beförsterung und Holzvermarktung beauftragten Forstservice Taunus GmbH & Co. KG konnten an vielen Stellen zeigen, dass die vergangenen Trockenjahre im Zusammenspiel mit dem Anfang 2018 durchziehenden Sturm "Frederike" im Wald große Schäden hinterlassen haben. Das Trockenjahr 2019 begünstigte eine massenhafte Vermehrung von Borkenkäfern, die den bereits geschädigten Beständen weiterhin stark zusetzt.

Durch die trockenen Sommer der Jahre 2018 bis einschließlich 2020 zeigen fast alle Baumarten bereits Schäden, die Rotbuche hat in Kuppenlagen teilweise starke Totholzbildung aufzuweisen bis hin zum kompletten Absterben der Bäume. Die Eiche hat mit Pilzinfektionen zu kämpfen, die sich an der Rinde durch Schleimfluss äußern. Man erkennt schwarze Flecken an der Rinde. Dies ist besonders dort ein Problem, wo die Standorte grundwasserbeeinflusst waren. Dadurch ergeben sich erhebliche Aufgaben in der Verkehrssicherung der Straßenabschnitte, die durch den Stadtwald verlaufen und auch entlang der viel frequentierten Wanderwege rund um die drei Teiche.

Die oberste Priorität liegt nun in der Aufarbeitung des schadhaften Holzes. Zudem werden die Flächen dadurch für eine Neubepflanzung vorbereitet. Mit einem Fichtenanteil von fünf Prozent (56 Hektar) ist der Schaden im Stadtwald durch den Borkenkäfer vergleichsweise gering. Die Aufforstung der entstanden Freiflächen wird in den kommenden Jahren dennoch eine Aufgabe werden. "Wir wollen für die kommenden Generationen einen stabilen und gesunden Wald hinterlassen", sagte Rainer Wengorsch. Kulturen sollen nur dort angelegt werden, wo sich der Wald nicht von selber durch Naturverjüngung wiederbewaldet. Dazu ist eine genaue Beobachtung der Flächen nötig. Durch die Vitalitätsverluste wird bereits in der Wirtschaftsplanung eine geringere Holznutzung eingeplant. Es werden nur Bestände für die Holzernte ausgewählt, die dies auch hergeben.