(ww). Wegen eines möglicherweise besonders schweren Falls einer Vergewaltigung drohen einem 23-jährigen Rumänen mindestens zwei Jahre Haft. Der Zeitarbeiter muss sich seit...
KREIS GIESSEN. (ww). Wegen eines möglicherweise besonders schweren Falls einer Vergewaltigung drohen einem 23-jährigen Rumänen mindestens zwei Jahre Haft. Der Zeitarbeiter muss sich seit Dienstag vor der siebten Strafkammer des Landgerichts um den Vorsitzenden Richter Heiko Söhnel verantworten. Die Tat ereignete sich Ende Februar in Lich. Opfer ist eine 60-Jährige.
In der Anklageschrift schilderte Oberstaatsanwältin Yvonne Vockert, dass die Frau an dem Abend gegen 21.33 Uhr ein Bistro verlassen habe. Der Angeklagte sei ihr gefolgt. Im angrenzenden Park habe er die Frau zu Boden gezerrt, ihr die Knie auf die Brust gedrückt und sie gewürgt, sodass die Frau Luftnot hatte. Er zog der 60-Jährigen gegen ihren Willen die Hose herunter und vergewaltigte sie viermal. Als das Opfer versucht habe, sich zu wehren, habe der Angeklagte mehrmals erklärt: „Halt still oder du bist in einer Minute tot“ und die Vergewaltigung fortgesetzt. Letztlich konnte sich die 60-Jährige befreien. Sie trug Schürfwunden, Hämatome und vaginale Verletzungen davon, schilderte Vockert.
Nicht-öffentlich ausgesagt
Zu den Wunden im Intimbereich wurde ein Rechtsmediziner als Gutachter hinzugezogen. Das Opfer als Nebenklägerin ließ sich am Montagmorgen von einem Rechtsanwalt vertreten. Ihre eigene Aussage war nicht-öffentlich für den Nachmittag anberaumt.
Der Rumäne sagte zwar nichts zur Tat aus, schilderte aber seine Familienverhältnisse. Er sei ledig, aber liiert und habe eine fast zehn Monate alte Tochter. Seine Freundin und den Nachwuchs habe er zuletzt an Weihnachten gesehen. Bis zur Festnahme war er als Zeitarbeiter einer Hamburger Firma im gesamten Bundesgebiet tätig, unter anderem in Wurstfabriken. Der 23-Jährige, ein gelernter Schneider, kam Ende 2015 in die Bundesrepublik, um hier Geld zu verdienen. Er kommt aus einer Tagelöhnerfamilie und hat acht Geschwister, drei Brüder und fünf Schwestern. Den Eltern half er mit, die Familie zu ernähren. Der Mann arbeitete zum Tatzeitpunkt in Lich.
Nicht-öffentlich waren am Montagmorgen die Vorführung einer Videoaufnahme der Opfervernehmung und die Aussage der 60-Jährigen am Nachmittag. Am kommenden Montag sollen mehrere Zeugen vernommen werden.