Biebertaler Feuerwehr-Trio hilft im Flutkatastrophengebiet

Nachdem die drei Bieberer Feuerwehrmänner Sebastian Hose, Paul Jungfer und Dennis Finger (v.l.) wieder in Bieber angekommen waren, wurden vor dem Gerätehaus die Geräte gesäubert und gewartet. Repro:Waldschmidt

Sebastian Hose, Paul Jungfer und Dennis Finger starteten mit einem VW-Bus, der mit Feuerwehr-Hilfeleistungsgeräten der Freiwilligen Feuerwehr Bieber beladen war, nach Bad Neuenahr.

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BIEBERTAL. Zu einem privaten Hilfseinsatz im Flutkatastrophengebiet Bad Neuenahr-Ahrweiler im Stadtteil Walporzheim waren drei Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Bieber vier Tage dort, um vor Ort zu helfen. Der Einsatz der Dreier-Gruppe erfolgte nach vorheriger Absprache mit den Einsatzkräften vor Ort. Sebastian Hose, Paul Jungfer und Dennis Finger starteten mit einem Privat-VW-Bus, der mit Feuerwehr-Hilfeleistungsgeräten der Freiwilligen Feuerwehr Bieber beladen war, in das Hochwassergebiet. Dazu gehörten unter anderem ein Stromaggregat, eine Kettensäge, Schippen, Hacken, Besen, Brecheisen, eine Axt und auch eine Tauchpumpe.

"Wir haben vor Ort in Walporzheim gesehen, dass geholfen werden muss. Unsere Privatinitiative war richtig und notwendig", so Dennis Finger. Tief beeindruckt und bestürzt zeigten sich die drei Feuerwehrmänner vom totalen Zusammenbruch der Infrastruktur. Kanal, Wasser, Strom, Straßen, Brücken und die Versorgung sind durch die Wassermassen zerstört worden. "Es bot sich ein Bild der Verwüstung, es waren fast kriegsähnliche Zustände. Fast alle Gebäude waren in Mitleidenschaft gezogen, einsturzgefährdet oder bereits eingestürzt. Dies betrifft etwa 100 Gebäude", berichtete Paul Jungfer.

Sebastian Hose ergänzt, dass aus dem Ortskern noch immer etwa 100 Personen vermisst werden. Es war ein tragisches Unglück von jetzt auf gleich. Die drei haben geholfen, Keller leer zu pumpen und vom Schlamm zu befreien. Die betroffenen Menschen haben viel Anerkennung für die freiwillige Hilfe entgegengebracht. "Übernachten konnten wir vor Ort unter den gegebenen schwierigen Bedingungen", erläutert Dennis Finger weiter. Nachdem die drei Helfer wieder in Bieber angekommen waren, wurde vor dem Gerätehaus das mitgeführte Gerät gesäubert und gewartet.

Der Bieberer Feuerwehrvorstand dankte seinen drei Einsatzkräften für die private Initiative, die nach dem Leitmotto der Wehr "Gott zu Ehr, dem Nächsten zur Wehr" erfolgte. Fazit der drei war: "Wir haben viel erlebt, gelernt und erfahren. Respekt, Anerkennung und Dankbarkeit ist uns widerfahren nach getaner Arbeit und vielerorts auch allein schon durch unsere Anwesenheit. Die Einwohner sind mit der Situation schlichtweg überfordert und man merkt, dass die Entscheidung, auf eigene Faust herzukommen, das einzig menschlich Richtige war. Es waren sehr prägende Tage, die wir dort erlebt haben. Auch zeigte unser Material Verschleiß und Ausfallerscheinungen. Das konnten wir aber mit Improvisation, Einfallsreichtum und Geschick kompensieren."