CDU Wettenberg informiert sich über Zustand der Kreisstraße...

Die marode Waldhausstraße zwischen Krofdorf-Gleiberg und Salzböden. Foto: Rühl

Seit 20 Jahren beschäftigt die K 349 zwischen Wettenberg und Lollar die Kommunalpolitik. Auch im Kreistag werden die Straßenschäden jetzt Thema sein.

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. KROFDORF-GLEIBERG (rl). Seit Jahrzehnten wird die Kreisstraße 349 zwischen Krofdorf-Gleiberg und Salzböden nicht mehr ordentlich gepflegt. Schlaglöcher machen es kaum möglich, schneller als 30 bis 50 Stundenkilometer auf der Lochpiste unterwegs zu sein. Zwölf Kilometer Straße machen nicht nur der Politik Kummer, sondern auch der Bevölkerung. Aus diesem Grund hatte die CDU-Kreisfraktion zu einer Ortsbesichtigung der Waldhausstraße eingeladen. Zwanzig Teilnehmer nahmen die Situation in Augenschein und erlitten bei der Autofahrt jedes Schlagloch am eigenen Leib. Die CDU Wettenberg hat sich bereits für eine Instandsetzung der Kreisstraße ausgesprochen.

"Für die Gastronomie der Schmelz ist die Waldhausstraße seit Jahrzehnten von existenzieller Bedeutung", sagte der ehemalige Leiter der Schmelz-Mühle, Herbert Jung, bei der Ortsbesichtigung. Etwa 40 Prozent der Gäste würden aus den Westkreisgemeinden Biebertal, Heuchelheim und Wettenberg sowie aus Lahnau kommen. Auch viele Gießener, Wetzlarer und Gäste aus dem Raum Herborn würden über das Waldhaus den Weg zur Schmelz-Mühle nehmen.

Die Kreisstraße sei in früheren Jahrhunderten eine wichtige Verbindungsstraße von Mainz und Frankfurt kommend Richtung Korbach, Paderborn bis hin zu den Nordseehäfen gewesen. Heute sei die Straße von touristischer Bedeutung und stehe für einen hohen Freizeitwert. Jung beklagte, dass die Verantwortlichen des Kreises über Jahrzehnte die Kreisstraße vernachlässigten. Dabei verwies er darauf, dass alle etablierten Kreisparteien in dieser Zeit in politischer Verantwortung standen. In den 80er Jahren sei die Straße von Militärfahrzeugen bei Manövern beschädigt worden. Obwohl der Kreis Entschädigungszahlungen kassiert habe, sei das Geld nie zur Sanierung der Straße eingesetzt worden.

Jung bedauert, dass die Verantwortlichen nun eine Abstufung der Waldhausstraße oder gar einen Rückbau zum Schotterweg beabsichtigten.

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Niemand wolle einen Ausbau zu einer Schnellstraße. Mit einer Instandsetzung sei sowohl Radfahrern als auch Pkw-Lenkern geholfen. Bislang sei die Straße nicht als Rennstrecke genutzt worden. Das erwarte er nach einer Instandsetzung auch nicht.

Ralf Jäkel, kommissarische Leiter des Forstamtes Wettenberg, wies darauf hin, dass es an der Straße einen Wertholzplatz gibt, der auch von schweren Transportfahrzeugen angefahren wird. Für die Anfahrt sei eine instandgesetzte Straße wichtig. Sollte der politische Wille bestehen, dass Hessen-Forst eine Teilstrecke übernehme, sei das Forstamt nicht in der Lage die Teeroberfläche zu unterhalten. Vermutlich würde der Abschnitt auf das Niveau eines Waldweges zurückgebaut. Jäkel gab zu bedenken, dass die Waldhausstraße zu 80 Prozent vom Pkw-Verkehr, von Radfahrern und Fußgängern genutzt werde. Die Diskussion über die Waldhausstraße gebe es bereits seit 20 Jahren. Ein sinnvoller Weg sollte ständig gepflegt werden. Nun müsse viel Geld in die Hand genommen werden.

An der Ortsbesichtigung nahmen auch der Vorsitzende der CDU-Kreisfraktion Claus Spandau und sein Stellvertreter Dr. Gerhard Noeske (Wettenberg) teil. Noeske führte aus, dass der Kreis Überlegungen anstellt, 5,5 Kilometer der Straße an die Gemeinde Wettenberg zurückzugeben, zwei Kilometer von der Schmelz bis nach Salzböden sollten an die Gemeinde Lollar gehen.

Im Kreistag liegen zwei Anträge von FDP und AfD vor, die aber bisher nicht behandelt wurden. Spandau sagte, dass seine Fraktion noch in dieser Woche ein Gespräch zum Thema Waldhausstraße mit der Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Christiane Schmahl führen wolle.