Digitalisierung steht bei "Feuerwehr der Zukunft" im Fokus

Wenn die Feuerwehr nicht rechtzeitig vor Ort ist, muss man sich mit dem "Haushalts-Löschkübel" behelfen. Mit dieser selbstironischen Aktion hat die Freiwillige Feuerwehr Langgöns um neue Aktive und Mitglieder geworben und so 2019 den Wettbewerb gewonnen. Archivfoto: Feuerwehr Langgöns
© Feuerwehr Langgöns

Die Stadtwerke Gießen und der Kreisfeuerwehrverband rufen zur Teilnahme am zehnten Wettbewerb "Feuerwehr der Zukunft" auf. Das Motto lautet "Feuerwehr in Zeiten von Corona".

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KREIS GIESSEN. Der Dienst, den die Mitglieder Freiwilliger Feuerwehren für die Gesellschaft leisten, lässt sich nicht hoch genug einschätzen. Sie sind zur Stelle, wenn es brennt, und retten dabei nicht selten Leben. Darüber hinaus erfüllen sie immer öfter Aufgaben der technischen Hilfeleistung und im Umweltschutz. Für diese wichtige Arbeit braucht es engagierte Menschen. Die zu finden, gestaltet sich für Freiwillige Feuerwehren zunehmend schwerer. "Genau an dieser Stelle möchten wir mit dem Innovationswettbewerb ,Feuerwehr der Zukunft' ansetzen", erklärt Ulli Boos, stellvertretender Unternehmenssprecher der Stadtwerke Gießen (SWG), in einer Pressemitteilung.

Nachdem er im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste, geht der Wettbewerb 2021 in die zehnte Runde. Ziel ist es, Feuerwehren zu motivieren, neue Wege zu gehen. "Das ist gerade in Zeiten von Corona von zentraler Bedeutung", weiß Boos. Gilt es doch, den so wichtigen Teamgeist und die Ausbildung aufrechtzuerhalten.

Michael Klier, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, ruft alle in der Region ansässigen Freiwilligen Feuerwehren auf, sich wieder mit ausgefallenen Ideen zu bewerben. Das Motto lautet "Feuerwehr in Zeiten von Corona" - wobei der Fokus auf dem Thema Digitalisierung liegt. Tatsächlich tüftelten inzwischen fast alle hiesigen Feuerwehren an Ideen und Konzepten, mit denen sich das Vereinsleben aufrechterhalten lässt. Und sie suchen Lösungen, um die kontinuierliche feuerwehrtechnische Ausbildung in digitale Formate zu übertragen. "Die Herangehensweisen sind vielfältig. Mit dem Wettbewerb wollen wir die unterschiedlichen Möglichkeiten bündeln und zeigen, wie kreativ die Feuerwehren mit der Corona-Krise umgehen", unterstreicht Klier.

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Alle können mitmachen - Einsatzabteilungen, Kinder- und Jugendgruppen, Musik- und Spielmannszüge sowie Ehrenabteilungen. Auch die unterstützenden Fördervereine sind aufgerufen, sich einzubringen. Eine aussagekräftige Bewerbung muss bis zum 30. April bei den SWG eingehen. Die Freiwilligen Feuerwehren, die eine Zusage bekommen, haben dann bis zum 30. September Zeit, ihre Idee zum konkreten Projekt zu entwickeln und daran zu arbeiten. Spätestens am 31. Oktober müssen sie eine Dokumentation inklusive einer bebilderten Präsentation einreichen.

Wie in den Vorjahren bewertet eine Jury aus Vertretern der Feuerwehren, der SWG und der Gießener Tageszeitungen die Projekte und kürt die Sieger. Für die drei besten Projekte stiften die SWG 3000 Euro Preisgeld. Die Siegerfeuerwehr bekommt die Hälfte davon, die Zweitplatzierte nimmt 1000 Euro mit ins Gerätehaus und Platz drei ist mit 500 Euro dotiert.

"Aufgrund unserer Erfahrung rechnen wir auch in diesem Jahr mit vielen spannenden Ideen", erklärt Julia Trampisch, stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands und Jurymitglied. Boos prognostiziert darüber hinaus: "Ich gehe fest davon aus, dass die Entscheidung auch diesmal nicht leichtfallen wird." Zumal die Jury in diesem Jahr mehr Arbeit hat.

Denn anlässlich des zehnten Geburtstags gibt es zusätzlich einen Malwettbewerb für Mini- und Kinderfeuerwehren. Gesucht wird das beste Bild mit dem SWG-Maskottchen, dem Drachen Fabius, als Feuerwehrmann. Die Feuerwehrkinder, die das beste Bild abgegeben haben, bekommen Besuch vom Energietheater mit Fabius.