Im November 2016 soll der aus Hanau stammende Daniel Matysik in Hungen getötet worden sein. Die Polizei hat am Montag im Sachsensee nach seiner Leiche gesucht.
HUNGEN/HANAU. Im Vermisstenfall des aus Hanau stammenden Daniel Matysik, der vor rund fünf Jahren in Hungen ermordert worden sein soll, haben die Ermittler neue Erkenntnisse. Sie wollen nun den Sachsensee absuchen. Der Grund: "Im Rahmen der Gerichtsverhandlung haben sich Verdachtsmomente ergeben, dass die sterblichen Überreste des Verstorbenen in dem kleinen See bei Bellersheim versenkt worden sein könnten", heißt es in einer Mitteilung der Gießener Polizei.
Die Maßnahmen im Bereich des Sees sollen von Spezialisten der Bundeswehr sowie der Wasserschutz- und einer technischen Einheit der Bereitschaftspolizei durchgeführt werden. Die Mitarbeiter setzen dabei moderne Technik ein. "Unter Zuhilfenahme einer Drohne und anderer Spezialgeräte soll der gesamte See abgesucht werden", heißt es weiter.
Rückblick: Im November 2016 verschwindet der aus Hanau stammende Daniel Matysik (39 Jahre) spurlos. Erst Jahre später, Mitte Mai 2020, meldet sich bei der Polizei ein heute 44 Jahre alter Mann aus dem Main-Kinzig-Kreis. Er behauptet, dass der Vermisste kurz nach seinem Verschwinden von einem 40-jährigen Bekannten, der zuletzt im Main-Taunus-Kreis wohnhaft war, in der Gemarkung Hungen getötet worden sei.
Die Gießener Strafverfolgungsbehörden leiten daraufhin aufgrund dieser Informationen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts ein, das nun im Prozess endete: Zwei Männern wird zur Last gelegt, Daniel Matysik am Abend des 17. November 2016 gemeinschaftlich entführt, in Hungen mittels einer Schusswaffe getötet und den Leichnam an einen unbekannten Ort gebracht zu haben. Ursprüngliches Ziel der Entführung war nach bisherigem Erkenntnisstand die Erpressung von Lösegeld. Zu einer entsprechenden Forderung und der damit zusammenhängenden Zahlung von Lösegeld soll es jedoch nie gekommen sein.
Von red