Monteure der Ovag mussten bei Laubach eine Freileitung demontieren, um ein Kranfahrzeug bergen zu können.
LAUBACH. Einiges haben die Monteure der Ovag Netz GmbH im Laufe ihres Berufslebens schon gehört und gesehen - aber diese Störung war auch für die erfahrensten von ihnen ein Novum. Näheres verrät das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
17 Kollegen der Abteilung Bau und Betrieb kümmern sich täglich darum, dass zu jeder Tages- und Nachtzeit bei den Menschen in der Wetterau, dem Vogelsberg und dem Landkreis Gießen auch im Falle von Störungen der Strom wieder so schnell wie möglich aus der Steckdose kommt. Auch das Wochenende und Feiertage halten sie nicht von dieser Aufgabe ab.
Nun kippte auf einem Wirtschaftsweg nahe Laubach ein Kranfahrzeug direkt unter einer Mittelspannungs-Freileitung der Ovag um. "Da die Freileitungstrasse eine Spannung von 20 000 Volt führt, mussten wir für die Bergung einiges an Mensch und Maschine in Bewegung setzen", berichtet Abteilungsleiter Thomas Seipp in der Mitteilung. "Unser Ziel war es, eine sichere Bergung ohne Unterbrechung der Stromzufuhr zu ermöglichen."
Marcel Schmidt als Verantwortlicher der Ovag Netz GmbH vor Ort erläutert das weitere Vorgehen: "Damit zwei eigens angeforderte Kräne ihren 'kleinen Bruder' bergen konnten, hat uns bei der Demontage des betroffenen Abschnitts der Freileitung schnell und unkompliziert ein Dienstleister unterstützt." Schwieriger war es, die Stromversorgung aller Kunden zu sichern. Dank mehrerer Notstromaggregate der Ovag sei dieses Ziel jedoch erreicht worden. Obwohl der Einsatz bis tief in die Nacht dauerte, wurde das havarierte Fahrzeug geborgen und die Freileitung am Morgen wieder in Betrieb genommen.
"Störungen sind weder planbar noch vorhersehbar. Deshalb kommt es immer auf die richtige Einschätzung der Lage und eine entsprechende Vorhaltung von Material und Personen an", betont Seipp. Im bekannten Störungsdienst sind es oft Probleme, die von den Kunden selbst gemeldet werden: Ausgelöste Sicherungen, umgefahrene Kabelverteiler, aber auch Blitzeinschläge und wie in diesem Frühjahr gelegentlich starke Regenfälle mit Überflutungen.
"Gerade bei größeren Störungen sind es oft mehrere Parteien, die unterstützen. Besonders die Abstimmung mit Kommunen, Polizei und Feuerwehr ist in solchen Fällen notwendig. Das läuft grundsätzlich reibungslos", versichert David Formoli als Diensthabender der Ingenieur-Bereitschaft. Das schlägt sich auch in der bundesweiten Störungsstatistik nieder, in der die Ovag Netz GmbH regelmäßig einen hervorragenden Platz bei der Verfügbarkeit des Stromnetzes einnehme, heißt es abschließend.