Der Inzidenz-Wert lag am Sonntag erstmals seit Wochen wieder über 35. In der Folge erlässt der Landkreis eine Allgemeinverfügung und verschärft einige Regeln.
LANDKREIS GIESSEN. Der Landkreis Gießen hat am Sonntag mit einem Inzidenz-Wert von 36,2 erstmals die Stufe von 35 überschritten. Maßgeblich sind dabei nicht die Berechnungen des Gesundheitsamtes, sondern die Inzidenzen, die das Robert Koch-Institut und in der Folge das hessische Sozialministerium ausweisen. Mit dem Wert über 35 ist die zweite Stufe des hessischen Eskalationskonzepts erreicht und der Landkreis erlässt gemäß den Vorgaben des Landes eine neue Allgemeinverfügung.
Die Allgemeinverfügung tritt am 18. August in Kraft und am 9. September außer Kraft, sofern nicht vorher die Inzidenz von 35 an fünf Tagen in Folge unterschritten wird oder sich die Infektionslage beziehungsweise Landesvorgabe vorher ändert.
Einschränkungen
Zum Schutz vor dem Coronavirus wird die Höchstzahl der Teilnehmer an Veranstaltungen in Innenräumen auf 250 Personen und im Freien auf 500 Personen begrenzt, wobei genesene und vollständig geimpfte Personen nicht mitgezählt werden. Zudem gilt ab Mittwoch für Veranstaltungen (mehr als 25 Teilnehmer), Restaurants und weitere Einrichtungen in Innenräumen eine Testpflicht für Personen, die nicht genesen oder vollständig geimpft sind. Damit sollen Corona-Infektionen frühzeitig erkannt und Infektionsketten schnellstmöglich unterbrochen werden.
Die Allgemeinverfügung kann unter corona.lkgi.de nachgelesen werden.
Das Gesundheitsamt des Landkreises Gießen hat seit Sonntag fünf Corona-Neuinfektionen registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt laut eigenen Berechnungen - Stand Montag 17 Uhr - 33,6. Sonntag und Samstag lag der Wert bei 36,6, es gab am Sonntag keine und am Samstag 22 Neuinfektionen. Das hessische Sozialministerium nennt den Wert von 36,6 (Stand Montag 0 Uhr). Bekanntlich gibt es wegen zeitlicher Verzögerungen bei der Übermittlung der Zahlen unterschiedliche Werte.
16 (19/19) Personen werden stationär behandelt. Die Zahl der Kreis-Bürger, die an oder im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorben sind, liegt weiterhin bei 367. Es gibt 158 aktive Fälle (206/206).
Von 0,0 bis 64,6
Folgende aktive Fälle (in Klammern der Sieben-Tage-Inzidenz-Wert) sind zu verzeichnen: Allendorf/Lda. 0 (0,0), Biebertal 3 (19,9), Buseck 3 (15,5), Fernwald 1 (0,0), Gießen 89 (64,6), Grünberg 2 (7,3), Heuchelheim 4 (12,8), Hungen 4 (23,8), Langgöns 4 (8,6), Laubach 3 (0,0), Lich 2 (7,2), Linden 8 (38,2), Lollar 4 (38,8), Pohlheim 25 (49,6), Rabenau 0 (0,0), Reiskirchen 1 (9,8), Staufenberg 1 (11,8), Wettenberg 4 (15,9).
Seit dem ersten Fall Ende Februar 2020 wurden 14 273 (14 268/14 268) Corona-Fälle verzeichnet. 13 748 (13 695/13 695) Menschen gelten als genesen.
Zuletzt hatte das Gesundheitsamt des Landkreises am 2. Juni einen Inzidenz-Wert von über 35 ausgewiesen. Seitdem hatten sich die Zahlen kontinuierlich verbessert. Der niedrigste Wert war am 2. Juli mit 3,3 erreicht worden. Bei den aktiven Fällen war der bisherige Tiefstpunkt mit 33 am 6. Juli erreicht worden. Wesentliche Änderung gegenüber dem Winter ist, dass die Zahl der Todesfälle stabil ist. Der jüngste Verstorbene wurde am 4. August vermeldet, davor gab es einen weiteren Todesfall am 13. Juli.