Ja zum Jobticket

(vb). Bei Nein-Stimmen der AfD hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung den Weg freigemacht, sodass die knapp 1000 Mitarbeiter der Kreisverwaltung ein Jobticket bekommen...

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KREIS GIESSEN. (vb). Bei Nein-Stimmen der AfD hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung den Weg freigemacht, sodass die knapp 1000 Mitarbeiter der Kreisverwaltung ein Jobticket bekommen können. Dies wird in diesem Jahr 50 000 Euro kosten, ab 2021 wird mit jährlichen Kosten von rund 100 000 Euro gerechnet.

Im vergangenen Herbst war ein Grundsatzbeschluss mit dem Auftrag an den Kreisausschuss verbunden, ein Konzept zu entwickeln, wie der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) zum Riversplatz verbessert werden kann. Inzwischen gibt es einen veränderten Takt auf der Buslinie GI-22, die Kreisverwaltung sowie die Bahnhaltepunkte Licher Straße und Erdkauter Weg sind an das Leihfahrrad-System der Stadt angeschlossen und es wird eine Schnellbuslinie von Laubach über Fernwald nach Gießen geprüft.

Fraktionsvorsitzender Karl Heinz Reitz begründete das Nein der AfD damit, dass es sich um ein „Geschenk auf Kosten der Steuerzahler“ handele. Es gebe weiterhin keinen guten ÖPNV und wenig Interesse der Mitarbeiter. Da das Ticket in ganz Hessen an allen Tagen gelten solle und man am Wochenende noch Familienmitglieder mitnehmen könne, sei es ein „Freizeitticket“.

SPD-Fraktionsvorsitzende Sabine Scheele-Brenne sprach von einem „Angebot an die Mitarbeiter“, mit dem man eine „Verhaltensänderung“ erreichen wolle. Wenn die Mitarbeiter öfter das Auto zuhause ließen, gewinne die Umwelt. Die Mitnahmemöglichkeit am Wochenende sei in Ordnung, denn so lernten die Kinder, dass man auch per Bus einen Ausflug machen könne. „Unsere Motivation sind die Verkehrswende und der Umweltschutz.“

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Er werde zwar in Laubach für die Zustimmung kritisiert, aber man hoffe auf die Zusage für den Schnellbus, erklärte FW-Fraktionsvorsitzender Günther Semmler. Ob die Leihräder-Stationen etwas bringen, müsse man beobachten. Der Takt auf der Buslinie GI-22 sei zwar dichter, aber noch nicht an die Zugverbindungen angepasst. Teilweise müsse man 35 Minuten warten. Grundsätzlich sollte der städtische Busverkehr zur Kreisverwaltung führen. Semmler betonte, dass die Freien Wähler Parkgebühren auf dem Riversplatz ablehnten.

Die CDU-Fraktion unterstütze die Vorlage „ausdrücklich“, erklärte Christopher Lipp. Es sei eine Maßnahme, um den Landkreis als Arbeitgeber attraktiver zu machen.