Der Gnadenhof Felloase in Laubach wird zum 18. Oktober seine Pforten endgültig schließen. Alle Bemühungen reichten nicht aus, um das Aus zu verhindern.
LAUBACH. Der Gnadenhof Felloase in Laubach wird zum 18. Oktober seine Pforten endgültig schließen.
Nach einem turbulenten Sommer kam zudem die Meldung der hiesigen Gesundheits- und Veterinärämter, dass die Voraussetzungen auf dem Gelände im ehemaligen "Grünen Meer" nicht für die Haltung von Tieren in großer Stückzahl geeignet sind. Der Versuch, sich nach einer alternativen Bleibe umzusehen, scheiterte an den finanziellen Hürden. Schlussendlich blieb nach einer gestrigen Ortsbesichtigung der zuständigen Ämter auf dem Hof zwischen Laubach und Schotten nur noch eine Option übrig: Der Gnadenhof muss aufgegeben werden. Sowohl für den Verein wie auch für die beiden Pächter der Anlage ein Schlag, zumal wochenlang versucht wurde, die Situation in den Griff zu bekommen. Tiere wurden ausgelagert, Umbaumaßnahmen wurden in Gang gesetzt und die Suche nach einer geeigneten Fläche im Landkreis Gießen und auch im Vogelsbergkreis ging unvermindert weiter. Am Ende ging es jedoch um blanke Fakten - und da sah es für den Hof schlecht aus.
Zwar wurde die Zahl der Tiere verkleinert und auch die Versorgungslage für die Vierbeiner verbesserte sich kontinuierlich, doch das reichte nach Aussagen des Vereins Gnadenhof Felloase dem zuständigen Veterinäramt nicht aus.
Zudem plagten den Verein noch interne Beeinflussungen, der damalige Vorstand trat zurück und wurde durch einen neuen ersetzt, der die Situation zum Besseren wenden sollte. Dieser Versuch scheiterte jedoch ebenfalls, auch der neue Vorstand vermochte es nicht, die Lage signifikant zu verbessern.
Viele Rückschläge
Geprägt war die Geschichte des Gnadenhofs bisher von einer Mischung aus Rückschlägen und Zuversicht. Als der Hilferuf des Hofs durch den Landkreis ging (der Anzeiger berichtete), begann eine große Solidaritätsbekundung für die beiden Betreiber. Pandemie-bedingt in Not geraten wandten sich Bernd Seibert und Dunja Marcinkowski an die Öffentlichkeit und baten für ihr Projekt um Unterstützung. Die überwältigende Resonanz in Form von Sach-, Futter- und Geldspenden machte selbst die beiden Initiatoren sprachlos. Als die gröbste Not überwunden schien, ging die Scharade teilweise von vorne los. Die zuständigen Ämter des Landkreises informierten die beiden darüber, dass ihre jetzige Fläche nicht für die Haltung von mehr als ein Dutzend Tiere geeignet und genehmigt sei, der Standort in Laubach sei somit nicht zu halten. Umbaumaßnahmen und Veränderungen brachten nicht den gewünschten Erfolg, die Ämter sahen sich gezwungen, dem Hof einen Aufnahmestopp für Tiere zu erteilen. Die Suche nach einer neuen Bleibe begann, scheiterte aber aufgrund der prekären finanziellen Situation.
Mit der Schließung am 18. Oktober endet die Zeit für die Vierbeiner auf dem Gnadenhof in Laubach. Sie sollen in fachgerechte Hände weitervermittelt werden.