Manuel Rosenke will Bürgermeister von Fernwald werden

Manuel Rosenke will Fernwalds nächster Bürgermeister werden. Foto: Pfeiffer
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Gerade erst hat Bürgermeister Stefan Bechthold erklärt, dass er nicht noch einmal kandidieren wird, da gibt es bereits den ersten Kandidaten: Verwaltungsfachwirt Manuel Rosenke.

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. Fernwald (ebp). Vor einer Woche hat Fernwalds Bürgermeister Stefan Bechthold (SPD) seinen Verzicht auf eine dritte Amtszeit erklärt. Nun gibt es bereits den ersten Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr - und der kommt durchaus überraschend. Manuel Rosenke tritt als unabhängiger Kandidat an, unterstützt wird er sowohl von den Sozialdemokraten als auch den Freien Wählern (FW). Der 37-Jährige arbeitet bereits im Fernwalder Rathaus: Er ist Verwaltungsfachwirt in der Finanzabteilung. Am Samstag ist er seit genau 20 Jahren in der Gemeindeverwaltung beschäftigt. "Ich bin ein Kind der Gemeinde", sagte Rosenke, der in Albach wohnt und in seiner Freizeit gerne mal auf dem Golfplatz steht. "Fernwald bietet tolle Rahmenbedingungen, die ich erhalten und voranbringen will."

Mit dem Gedanken, dass der Bürgermeisterposten etwas für ihn sein könnte, spielt Rosenke schon länger. Auch die Kontakte zu den Fraktionen waren da, denn der 37-Jährige ist Schriftführer im Haupt- und Finanzausschuss. "Man kennt sich seit Jahren. Nach den Sitzungen spricht man darüber, was gut läuft und was besser sein könnte." Als die Fraktionen wegen einer Kandidatur auf ihn zukamen, "hat es gepasst", erzählte Rosenke.

Zuvor haben die FW laut dem Beigeordneten Gerhard Pitz (FW) auch Gespräche mit der CDU über einen fraktionsübergreifenden Kandidaten geführt. "Für uns war aber klar, dass wir keinen Parteisoldaten mittragen. Es kam nur ein unabhängiger Kandidat in Frage." Pitz erinnerte an Ehrenbürgermeister Dieter Howe, ebenfalls ohne Parteizugehörigkeit. Howe habe die Aufgabe gehabt, drei Dörfer zusammenzuführen. Die Aufgabe des nächsten Bürgermeisters dagegen werde es sein, die politische Landschaft in Fernwald zu einen. "Es wäre schön, wenn wir wieder zu einem guten Miteinander kämen. Mit Manuel Rosenke kann es einen Neuanfang geben", sagte Pitz, der bereits seit vier Jahrzehnten in der Fernwalder Kommunalpolitik aktiv ist.

Dass es in den Gremien öfter mal kracht und die Stimmung schlecht ist, bekommt Rosenke als Schriftführer live mit. Er wolle das "politische Miteinander wieder auf eine andere Basis lenken" und die Kommunikation zwischen Bürgermeister, Gremien und Fraktionen stärken. Als weitere Ziele eines möglichen Bürgermeisters Rosenke nannte er die Stärkung der Infrastruktur, etwa im Bereich der Straßensanierung, sowie die Weiterentwicklung der Gemeinde sowohl bei Gewerbe- als auch Wohngebieten. Anstatt Fernwald an den Rändern zu erweitern, müssten die Lücken im Inneren geschlossen werden. Bei den Entscheidungen wolle er engen Kontakt zu den Bürgern halten und dafür auch das Internet und die sozialen Medien nutzen. Auf Hilfe seiner Frau Kathrin kann Rosenke dabei zählen: "Ohne Unterstützung der Familie macht man das nicht."

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"Manuel Rosenke kennt die Gemeinde durch und durch. Er hat die volle Unterstützung der SPD", betonte SPD-Fraktionsvorsitzender Gerd Espanion. Zudem werde die Finanzwelt der Kommunen durch die Corona-Krise künftig eine andere sein. Die langjährigen Erfahrungen aus der Finanzabteilung seien da von Vorteil. Auch SPD-Vorsitzender Manfred Riedl hält den Albacher für die richtige Wahl: Er habe bei hitzigen Haushaltsdiskussionen gezeigt, dass er mit sachlichen Argumenten überzeugen könne. Dass nach zwölf Jahren kein Sozialdemokrat mehr im Chefsessel sitzen wird, sei nicht entscheidend. "Wichtig ist, dass die Person und die fachliche Eignung passen."

CDU-Vorsitzender Jan-Eric Walb zeigte sich auf Anfrage dieser Zeitung überrascht von der zügigen Präsentation eines Kandidaten und hätte sich im Vorfeld Gespräche gewünscht. "Ich finde es schade, dass Manuel Rosenke mich als Vorsitzenden nicht im Vorfeld angesprochen hat. Das zeigt, dass er doch kein überparteilicher Kandidat ist." Im CDU-Vorstand wolle man nun analysieren, wie man mit der Kandidatur umgeht und ob ein eigener Bewerber präsentiert werden soll.

Für Rosenke jedenfalls hat der Wahlkampf auch ohne offiziellen Gegenkandidaten bereits am Freitag begonnen. Um Punkt 15 Uhr ging eine eigens für die Kandidatur geschaltete Website (manuel-rosenke.de) online, ein Video wurde gedreht, Kanäle in den sozialen Medien sollen folgen. "Es bleibt abzuwarten, in welcher Form der Wahlkampf wegen der Corona-Pandemie stattfinden kann", gab FW-Fraktionsvorsitzende Ulrike Bell-Rieper zu bedenken. Mit den übrigen Parteien will Rosenke in den nächsten Tagen und Wochen Gespräche führen. "Ich hoffe, dass jede Fraktion mit mir zufrieden sein kann."