Mitarbeiter des Regierungspräsidiums bauen Lärmmessstation...

Regierungspräsident Christoph Ullrich informierte sich bei den Immissionsschutz-Fachleuten Felix Bender (2.v.l) und Dirk Meuser (3.v.l.) mit Abteilungsleiterin Karin Ohm-Winter über den Lärmmessanhänger.  Foto: RP Gießen
© RP Gießen

Das Regierungspräsidium Gießen hat seine Möglichkeiten erweitert, akustische Belastungen zu messen. Rund um die Uhr kann nun ein Lärmmessanhänger eingesetzt werden.

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. Kreis Giessen (red). Lärm ist Bestandteil des Lebens, aber nur in akzeptablem Maß. Das Regierungspräsidium Gießen hat seine Möglichkeiten erweitert, akustische Belastungen zu messen. Am Mittwoch wäre eigentlich der "Tag gegen Lärm" gewesen, der wegen der Corona-Pandemie jedoch ausfällt. Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich (CDU) nutzte den Gedenktag, um sich bei den von RP-Fachleuten über den in Eigenregie neu gebauten Lärmmessanhänger zu informieren. Eingehende Beschwerden der Bürger können nun noch gezielter nachverfolgt werden. "Der Anhänger kann mit seiner modernen Technik die Beschwerden objektivieren", erklärte Ullrich in einer Pressemitteilung.

Besser gerüstet

Egal, ob im freien Feld oder an einer großen Industrieanlage: Die Überwachung ist nun 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche möglich. "Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, den Anhänger so zu optimieren, dass wir eine ganz neue Dimension der Überwachung anbieten können und nun technisch noch besser zur Lärmbekämpfung gerüstet sind", sagt der Regierungspräsident.

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"Oftmals gaben die Bürger zu bedenken, dass der Lärmpegel während unserer Messung nicht den tatsächlich sonst vorhandenen akustischen Belastungen entspricht", berichtet die Leiterin der Abteilung Umwelt, Karin Ohm-Winter. Deshalb haben die Mitarbeiter des zuständigen Dezernats für Immissionsschutz in eigener Regie die vorhandene Messstation für die Anwendung in einem Messanhänger optimiert. Die Umbauten erledigten die Sachbearbeiter des Lärm-Teams der Immissionsschutzdezernate.

Modem installiert

Kompakt und bis ins Detail durchdacht bis hin zur Diebstahlsperre ist der Anhänger. Dieser ermöglicht nun eine Langzeitüberprüfung von Lärmbelastungen und höchste Flexibilität am Einsatzort. Eine Fotovoltaikanlage versorgt die Messgeräte mit Strom. Um die Daten "just in time" auswerten zu können, wurde ein Modem installiert. Die Internetverbindung bietet zugleich eine gezieltere Analyse der akustischen Überwachung. "Die Digitalisierung ermöglicht es uns, in aktuelle laufende Messungen reinzuhören und sofort bei Bedarf zu reagieren. Dies bietet uns eine viel effizientere Lärmbekämpfung als zuvor", erläutert Dirk Meuser, Teamleiter im zuständigen RP-Dezernat.

Zeitgleich zur Messung des Lärms werden Wetterdaten analysiert, wie zum Beispiel der Umgebungsdruck, die Windgeschwindigkeit und -richtung sowie die Luftfeuchtigkeit und -temperatur. "Auch das Wetter hat einen enormen Einfluss auf die Lärmbelastung. Je nach Richtung des Windes kann diese sich verändern", sagt Meuser. Die Einsatzorte für den Lärmmessanhänger sind sehr verschieden: vom Industriegebiet bis zu Windkraftanlagen - die Digitalisierung und Technik lässt das RP nun ganz Ohr für alle möglichen akustischen Belastungen sein.Nähere Informationen zum Lärmmessanhänger sind über das Dezernat 43.2 für Immissionsschutz zu erhalten. Ansprechpartner ist Dirk Meuser unter 0641/303-4421.