Nora Schmidt auf Burg Gleiberg

Nora Schmidt und Band gastierten auf Burg Gleiberg mit einem anspruchsvollen Konzertprogramm. Foto: Mattern
© Mattern

Einmal mehr überzeugte Nora Schmidt mit ihrer Stimme: Auf Burg Gleiberg gab die Sängerin mit exzellenter Begleitband ein Konzert, das auch einem guten Zweck dienen sollte.

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KROFDORF-GLEIBERG. "Prendre un Enfants" - "Nimm ein Kind an die Hand, um es seinem Morgen entgegenzuführen, um ihm Vertrauen in seine Schritte zu geben, begleite es in den Tag wie einen König." Das war nur eines von vielen Liedern, mit tiefgängigen und nachdenklichen Botschaften aus dem sängerischen Angebot von Nora Schmidt. Sie konzertierte auf der Bühne des Burghofes von Burg Gleiberg, wetterbedingt vor nur kleiner Kulisse mit wenigen Gästen. Die Temperaturen hätten gepasst, aber nicht der Regen, der dann wohl doch viele abhielt.

Die in der Region weithin bekannte Sängerin überzeugte einmal mehr mit ihrer tollen Stimme, ihren Liedern und Texten, die ein Bekenntnis sind zu Frankreich, den Menschen dort und ihrer Lebensart sowie einem Aufruf zu friedvollem und tolerantem Umgang miteinander. Ohnehin sind ihre Auftritte auf der Burg ein Heimspiel der gebürtigen Krofdorf-Gleibergerin. Auftakt war "Imagine", jener Popsong von John Lennon, der auch als Hymne der Friedensbewegung gilt. "Die Neunte" gehört zum festen Bestandteil des Repertoires. Und dann: "La mer", "Padam, padam", "La complainte de la butte" und "Laccordéoniste" mit Manfred Becker am Akkordeon, um nur einige Titel zu nennen, die bezeugen, dass Noras Passion der mal schwermütigen, mal leichten Unterhaltungsmusik der Franzosen gilt.

Nora Schmidt hatte exzellente Musiker um sich, wie Tobias Lauber (Piano), Burkhard Mayer (Gitarre), Frank Höfliger (Bass), Andreas Kühr (Schlagzeug) und eben Manfred Becker, die, wie auch der Sound-Zuständige, Simeon Lauber, ihren Beitrag zum Gelingen des Konzertes leisteten. Edith Piaf findet immer Gehör in Noras Liedern und mit "La vie en rose" war dies nicht anders. "Sous le ciel de Paris" erklang im zweiten Konzertteil, dann "Die Rose" und mit dem flotten Rhythmus von "It had better be tonight" holte sie die Gäste wieder aus der tiefen Nachdenklichkeit zurück. "Dans ma rue", "J'attendrai", "Lampenfieber" und "Je veux" brachte die Sängerin noch zu Gehör und gewährte auch gerne die geforderte Zugabe.

Austausch

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Es war auch und vor allem ein Konzert, das die Gedanken und das Herz in die Sahel-Zone lenken sollte, nach Koupela, einem Dorf im früheren Obervolta. Die Zusammenhänge: Am Collége Emile Malfroy, mit dem die Gesamtschule Gleiberger Land über 20 Jahre einen Schüleraustausch pflegte, war Mitte der 1980-er Jahre von Schülern eine Afrika-Initiative angeregt worden. Mit nachhaltigem Erfolg. Der Dialog mit dem Lycée Kourita in Koupela blieb auf dem Stundenplan und zunehmend engagierten sich die Grinerots für den baulichen wie inhaltlichen Ausbau der Bildungsinfrastruktur. Weil sich das Comité de Jumelage Grigny-Koupela in die neue Partnerschaft mit Wettenberg einbrachte, entstand daneben auch der bereichernde Afrika-Aspekt. Für vergangenes Jahr hatte Georg Schlierbach der als Kommunalpolitiker 2019 zu den Grigny-Besuchern gehörte, aber auch Vorsitzender der Sängervereinigung Gleiberg ist, mit Nora Schmidt ein Konzert unter dem Motto, "Mit Liedern Brücken bauen" geplant. Corona verhinderte es und nun baute Nora, unterstützt durch die Sängervereinigung, sowie die Deutsch-Französische-Gesellschaft (DFG) und den Gleiberg-Verein, doch eine kleine Brücke und hatte den Spendenkoffer auf die Bühne gestellt. Noch an diesem Abend war er mit 500 Euro gut gefüllt. 250 Euro will die DFG noch beisteuern, und auch der Gleiberg-Verein sowie die Sängervereinigung haben finanzielle Unterstützung signalisiert. Bis Ende Oktober kann noch gespendet werden: Spendenkonto: Gemeinde Wettenberg, IBAN: DE43 5155 0035 0023 0000 94, Verwendungszweck: Förderung der Städtepartnerschaft mit Grigny. Mehr unter www.nora-schmidt.de.