45 Prozent der Schnelltests fielen am Samstag in der Fernwaldhalle positiv aus - deutlich mehr als sonst. Vor Ort gab es Ärger. Die Laborergebnisse werden für Dienstag erwartet.
FERNWALD. Gleich 25 Corona-Schnelltests, die am Samstag in der Steinbacher Fernwaldhalle durchgeführt wurden, zeigten ein positives Ergebnis an - ungewöhnlich, denn insgesamt wurden an diesem Tag lediglich 55 Testungen durchgeführt. Rund 45 Prozent fielen also positiv aus. Noch am gleichen Abend machten daher in einer Ortsgruppe bei Facebook Vermutungen die Runde, wonach die Ergebnisse fälschlicherweise positiv ausgefallen sein könnten und es ein Problem mit den Antigen-Tests gegeben habe.
Das Testcenter in der Fernwaldhalle wird von den Johannitern betrieben. Der hohe Anteil positiver Ergebnisse lasse "zunächst eine fehlerhafte Charge bei den Testmedien vermuten", äußerte sich Regionalvorstand Marco Schulte-Lünzum bei Facebook. Allerdings seien Tests derselben Charge zeitgleich auch an zwei weiteren Testcentern im Einsatz gewesen - "mit nur sehr wenigen positiven Tests auf rund 150 Testabnahmen". Dass es bei der Testabnahme Fehler gegeben habe, sei "möglich, aber sehr unwahrscheinlich". Zur Kontrolle seien PCR-Abstriche genommen worden. Die Laborergebnisse liegen voraussichtlich am Dienstag vor. Am Montag wurden in den Johanniter-Testcentern die Abstriche zunächst mit einem anderen Testmedium durchgeführt. Wie Schulte-Lünzum im Gespräch mit dieser Zeitung berichtete, seien noch am Samstag Menschen auf die Johanniter zugekommen, die der Meinung waren, dass die Tests falsch seien. "Das gipfelte darin, dass sogar Menschen zu uns kamen und uns bepöbelten und beschimpften. Da entwickelte sich etwas, das uns, der Organisation, dem Ansinnen und auch dem Landkreis gegenüber nicht schön war."
Die Johanniter haben laut Schulte-Lünzum bereits Rücksprache mit dem Hersteller der Tests - einer Firma aus Gießen - gehalten und derzeit sieht es offenbar nicht danach aus, als seien die Ergebnisse zu Unrecht positiv: "Ich fürchte leider, dass das Ergebnis das ist, was die Menschen nicht wollten." Ob die Personen, die positive Ergebnisse erhielten, zuvor Kontakt zueinander hatten, ist nicht bekannt. "Es gibt Vermutungen dazu, aber das kann ich nicht seriös beantworten."
Bürgermeister Stefan Bechthold hat am Montag von den Testergebnissen erfahren. Normalerweise seien bei 100 Tests ein oder zwei positive Ergebnisse dabei, so der Rathauschef. Eine solch exorbitante Häufung könne darauf hindeuten, dass dies "leichtsinnig herbeigeführt" wurde. Genaueres könne man jedoch erst am Dienstag sagen.