Raum für 18 starke Stimmen in der Arnsburger Klosterruine

Der perfekte Raum für starke Stimmen:  "LaCappella 2.0" in der Klosterruine.  Foto: Czernek

Das Vokalensemble "LaCappella 2.0" unternahm bei seinem Auftritt in dem historischen Gemäuer eine beeindruckende musikalische Reise durch ganz Europa.

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. Lich (cz). Die romantischen Ruinen des Klosters Arnsburg bildeten die ideale Kulisse für das kleine, feine Konzert des Vokalensembles "LaCappella 2.0" aus Friedrichsdorf, das sein Konzert unter das Motto "Verwunschene Zeiten" stellte. Und was könnte da besser passen als das lichtdurchflutete Gemäuer der alten Klosterkirche? Sie bot den Raum für die 18 jungen Frauen mit ihren hinreißenden Stimmen sowie für die zahlreich gekommenen Zuhörer, die entspannt auf mitgebrachten Stühlen und Decken dem Konzert lauschen konnten.

Vielfach ausgezeichnet

Der Ausnahmechor, ausschließlich Sängerinnen, hat schon etliche Preise erhalten. Und er enttäuschte auch am Sonntagnachmittag nicht: Unter der Leitung von Veronika Bauer lud er zu einer außergewöhnlichen Reise durch ganz Europa ein. Die inhaltliche Vielfalt war enorm: Von der Vertonung mittelalterlicher Lyrik Hildegard von Bingens über die Romantik Robert Schumanns und Joseph von Eichendorffs bis zu irischen Traditionals reichte das Repertoire. Das war klassischer A-cappella-Gesang auf höchstem Niveau, dessen Klangvielfalt seinesgleichen sucht. Hier stimmte jede einzelne Interpretation punktgenau.

Ungewöhnlich war zugleich der Beginn des Konzerts: Die Sängerinnen formierten sich nicht auf der Bühne, sondern starteten auf der gegenüberliegenden Seite mit dem irischen Traditional "Jerusalem", einem spirituellen Sehnsuchtsort. Passend wie kaum ein anderes Lied schloss sich "Shimmering" an, ein von Ola Gjeilio vertonter Text von Hildegard von Bingen. In der sakralen Atmosphäre trafen die Chorsängerinnen exakt den Ton. Die musikalische Reise führte sodann weiter nach Griechenland, Frankreich, Schottland, Deutschland bis nach Schweden und Norwegen. Dank der geschickten Setzung der einzelnen Liedvorträge löste sich die zu Beginn strenge, erhabene Klanggestaltung nach und nach in eine heitere und luftige Gesangskulisse auf.

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Punktuell wurde das Ensemble unterstützt von Sebastian Weiss auf einer Cajon, der mit diesem Rhythmusinstrument die Dynamik mancher Lieder aktiv unterstützte, aber immer dezent im Hintergrund blieb.