Auf Anregung des damaligen Landrats Willi Marx entstand vor 20 Jahren das Sachgebiet "Tourismus" in der Kreisverwaltung. Vor Corona gab es steigende Gästezahlen.
. Kreis Giessen (red). Grüne Natur, historische Sehenswürdigkeiten und einiges an Kultur: Das Gießener Land hat viel zu bieten - oft mehr als manchem bewusst ist. Um die Bekanntheit der vielen Freizeitangebote des Kreisgebiets regional und überregional zu steigern, hat der Landkreis Gießen vor 20 Jahren die Tourismusförderung gegründet.
"Unsere Tourismusförderung stärkt nicht nur das regionale Selbstbewusstsein, sondern fördert auch die heimische Wirtschaft durch einen naturverträglichen Tourismus und verbessert so die Attraktivität der Region", betont Landrätin Anita Schneider (SPD) in einer Pressemitteilung.
Entstanden ist das Sachgebiet "Tourismus" in der Kreisverwaltung 2000 auf Initiative des damaligen Landrats Willi Marx (SPD). Seitdem übernimmt die Tourismusbeauftragte Heike Bader in der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Tourismus und Klimaschutz verschiedenste Aufgaben, um die Bekanntheit der Region zu fördern, neue Angebote zu schaffen und Akteure zu vernetzen.
So veröffentlicht sie in Kooperation mit den Kreiskommunen touristische Broschüren, Faltkarten sowie jährlich den Veranstaltungskalender "ImmerWasLos". Außerdem organisiert sie Sonderaktionen, Messeauftritte, Wanderaktionstage und betreut die Internetseite www.giessener-land.de. Für die überregionale Bewerbung ist der Landkreis Gießen zusätzlich Mitglied in den Tourismusverbänden Lahntal und Vogelsberg.
Dieses Engagement zahle sich aus, denn Touristen kämen gerne in das Gießener Land. Sowohl steigende Umsätze aus dem Tagestourismus als auch steigende Übernachtungszahlen im Landkreis belegten eine deutliche Zunahme an Gästen, heißt es weiter. Von 2005 bis 2018 sei das Einkommen in der Tourismusbranche im Landkreis um rund 60 Prozent gestiegen.
Zuletzt Einbußen
Aufgrund der Corona-Pandemie gab es zuletzt jedoch starke Einbußen. So habe es im April im Landkreis rund 86 Prozent weniger Übernachtungen als im Vorjahresmonat gegeben, was ungefähr einen Einbruch des Bruttoumsatzes von 4,85 Millionen Euro für die Region bedeute.
Tourismusförderung soll den Landkreis jedoch nicht nur für Gäste attraktiv, sondern auch für die Bewohner zu einer lebenswerten Region machen. "Oft nimmt man sich zu wenig Zeit, um zu Fuß oder mit dem Fahrrad die eigene Heimat zu erkunden und plant stattdessen einen Urlaub im Ausland", weiß Tourismusbeauftragte Heike Bader. "Die wochenlangen Reisebeschränkungen haben uns aber wieder gezeigt, wie abwechslungsreich unsere Mittelgebirgslandschaft ist."
Das Schöne dabei sei: Egal, in welchem Ortsteil man auch wohne, nie sei es besonders weit bis ins Grüne. "Ein Vorteil, den wir ausbauen möchten", berichtet die Landrätin. Das nächste Ziel für die Tourismusförderung ist es daher, die aktuelle Wanderinfrastruktur im Gießener Land zu optimieren und mehr Qualitätswege zu initiieren. Bisher gibt es im Landkreis sieben beschilderte touristische Radrouten, 22 Kulturtafeln mit Infoboxen sowie mit dem "Kelten-Römer-Pfad" und dem "Lahnwanderweg" zwei zertifizierte Qualitätswanderwege.
Weitere Informationen zu den vielen Freizeitangeboten im Landkreis gibt es im Internet unter www.giessener-land.de